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Der Baum ist ein allgegenwärtiges, vertrautes und dennoch besonderes Motiv in unserer Kultur, tief verwurzelt in unserem Denken über Kunst. Kaum eine Epoche, ein Stil oder ein Genre, in dem er nicht vorkommt. Er ist für viele Themen unersetzlich und fungiert als kunstanthropologische Konstante. Die Beziehung zwischen Mensch und Baum spiegelt sich in der Kunst wider, von frühgeschichtlichen göttlichen Gestalten bis hin zu mythologischen Metamorphosen wie Daphne, die sich in einen Lorbeerbaum verwandelt. Im Mittelalter wird der Baum als arbor vitae in der biblischen Paradiesdarstellung prominent. Er ist nicht nur ein religiöses Zeichen, sondern auch eine unerschöpfliche Inspirationsquelle, dank seiner Funktionalität und Formschönheit. Der Baum begleitet uns universell und erfasst metaphorisch verschiedene Wissensbereiche und kulturelle Phänomene. Die Vielfalt der Darstellungen wirft die Frage auf, ob es möglich ist, verbindende Typologien in der Kunstgeschichte zu erkennen. Die Auseinandersetzung mit dem Baum in der Kunst eröffnet spannende Mythen, alte Spiritualität und philosophische Konzepte und regt dazu an, über die Rolle der Natur in unserem Leben nachzudenken.
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Grow. Der Baum in der Kunst, Stella Rollig
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