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Im Barockzeitalter zog ein »bacchantischer Festzug« durch Europa, begleitet von prächtigen Theater- und Opernspektakeln. Anders als oft angenommen, beschränkte sich dieser Festzug nicht nur auf die Höfe. Ein neu entdecktes Beispiel der theatralen Kunst im 17. Jahrhundert in Nürnberg korrigiert die weit verbreitete Auffassung von einer fürstlich geprägten Theaterkultur und lenkt den Blick auf die lebendige reichsstädtische Festkultur. Im urbanen Raum entwickelte sich eine Vielzahl theatralischer Präsentations- und Unterhaltungsformen, die in einem paradigmatischen Aufriss dargestellt werden: von Ballett und Trauerspiel über Schuldramen, Haupt- und Staatsaktionen bis hin zu Festspielen und Opernspektakeln. Nürnberg war eine Zeit lang die heimliche Opernhauptstadt unter den Reichsstädten im Süden Deutschlands. Die theatrale Kunst, oft gefördert von der Stadtobrigkeit und Großkaufleuten, spielte eine zentrale Rolle im öffentlichen Leben der Reichsstadt. Dies gilt für Gastspiele von Wandertruppen, das Schultheater, Opernaufführungen zu festlichen Anlässen und die oft vernachlässigten theatralen Kleinformen im Kreis geladener Gesellschaften. Diese Beispiele zeigen, wie Theater als offizielle Gebrauchskunst für repräsentative und politische Zwecke genutzt wurde und regen zu einer Neubewertung der Reichsstädte als Zentren von Literatur, Musik und Theater im 17. Jahrhundert an.
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Reichsstadt und Schauspiel, Markus Paul
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