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Karl Philipp Moritz beschreibt in seinem autobiographischen Roman, wie Anton Reiser unter dem Einfluss einer religiösen Sekte zum 'völligen Hypochondristen' wird. Moritz’ Vater und sein Lehrherr, der Hutmacher Lobenstein, waren Anhänger des Quietisten Johann Friedrich von Fleischbein, einem Fanatiker der französischen Mystikerin Jeanne-Marie Guyon. Der Alltag der Quietisten im 18. Jahrhundert in Deutschland war bisher wenig bekannt. Der neuaufgefundene Fleischbein-Nachlass bietet nun eine neue Perspektive auf den Roman und das Leben der deutschen Quietisten. Besonders während Moritz’ Lehre bei Lobenstein verbreitete Fleischbein die Idee, wie 'Michelein' zu leben und sich in kindlicher Einfalt zu verlieren. Diese Lehren hatten gravierende Folgen für den jungen Moritz, der von seinem Lehrherrn bis aufs Blut gepeinigt wurde. Lobenstein verurteilte Moritz scharf und beschrieb ihn als 'Fremd' und 'Satan'. Diese Studie dokumentiert Moritz’ Zeit bei Lobenstein durch neu entdeckte Briefe und entwirft ein realistisches Bild der Guyonisten um Fleischbein. Die neuen Erkenntnisse zu einem Klassiker der Weltliteratur sind bemerkenswert und wecken Interesse an der kritischen Berliner Moritz-Ausgabe, deren erster Band im Herbst beim Tübinger Niemeyer Verlag erscheint.
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Anton Reiser und die "Michelein", Christof Wingertszahn
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- 2002
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