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Voyeure im Namen des Sozialismus

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Nach der Öffnung der Archive wurde das Genehmigungsverfahren für Eheschließungen zwischen „Ost“ und „West“ nach 1972 aufgedeckt. Die DDR-Behörden befürchteten vorrangig Scheinehen, die DDR-Bürgern die legale Ausreise ermöglichen sollten. Diese „Republikflucht“ sollte unbedingt verhindert werden, was zu einem massiven Eingriff des Staates in die Privatsphäre seiner Bürger führte. Der Staat differenzierte zwischen „echten“ Liebesverhältnissen und Scheinbeziehungen. Beispielsweise wurde eine Schwangerschaft als „zielgerichtetes und geplantes Vorgehen“ zur Übersiedlung gewertet, wie in Prüfungsprotokollen dokumentiert. Die Beziehungen zwischen Ost und West wurden von Anfang an genau überwacht, und das Privatleben aller Nicht-DDR-Bürger, die längere Zeit in der DDR verweilten, wurde in „Ausländerakten“ festgehalten. Die Maßnahmen umfassten operative Personenkontrollen, Einreisesperren und die Rekrutierung „zuverlässiger“ Informanten aus der Bevölkerung, alles mit dem Ziel, unkontrollierte Kontakte zu verhindern. Individuen waren nicht von Interesse; familiäre Konflikte aufgrund verweigerter „Verzichtserklärungen“ wurden instrumentalisiert, um „rechtswidrige Übersiedlungsersuchen“ zu unterbinden. Dokumente zeigen die Verzweiflung und Wut der Antragsteller, die lediglich ein einfaches Menschenrecht einfordern wollten. Der in den Dokumenten zum Ausdruck kommende Hass trug zur Sturz der Willkürherrschaft 1989 bei.

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Voyeure im Namen des Sozialismus, Heidrun Budde

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1999
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