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Weltenfülle und Verstrickung im Werk Max Schelers

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„Ich leb, ich weiß nicht wie lang, Ich sterb, ich weiß nicht wann, Ich fahr, ich weiß nicht wohin: Mich wundert, dass ich so fröhlich bin.“ Dieses Zitat des Philosophen Max Scheler steht für eine Anthropologie der Fülle, die dem Leben einen goldenen Glanz verleiht. Seine Philosophie des Leicht-Sinns, geprägt von Spontanität und Intuition, steht im Kontrast zur Enge der Realität, in der Arbeit, Gesetze und berechnende Haltungen dominieren. In den Bereichen Politik, Soziologie, Kulturwissenschaft, Theologie und Anthropologie zeigt sich die Spannung zwischen einer Lust auf Weltenfülle und der Knappheit der Wirklichkeit, wo das Hohe oft von der Masse besiegt wird. Der Konflikt zwischen Freude und menschlicher Blindheit führt Scheler in die Emigration, wo er nach Kompensationen sucht, insbesondere im Osten, beeinflusst von Gnosis, Dostojewski und Gandhi. Der Gott des westlichen Theismus bietet ihm keinen Trost mehr; er findet Hoffnung in quasi-mythischen Denkformen, die es dem Menschen ermöglichen, der Stumpfheit zu entkommen, ohne die Sinnsuche aufzugeben. Ein Jahr vor seinem Tod soll auf Schelers Gesicht der Satz „Der Geist ein Wühler“ gestanden haben, während zugleich eine unbesiegbare Heiterkeit des Geistes leuchtete.

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Weltenfülle und Verstrickung im Werk Max Schelers, Martin von Arndt

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1999
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