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Selbstorganisation und Gewalt scheinen zunächst wenig miteinander verbunden, doch die Selbstorganisationstheorien bieten ein effektives Werkzeug zur Beschreibung sozialer Systeme. Anhand gewalttätiger sozialer Gruppen wird verdeutlicht, dass Gewalthandeln als Prozess der Selbstorganisation verstanden werden kann, bei dem Gruppennormen sich extremisieren. Das Buch bietet eine verständliche Einführung in die Konzepte der Selbstorganisation, insbesondere der Synergetik, und verknüpft diese mit aktuellen Theorien zu Gruppen und Gewalt. Es integriert die Konzepte der Selbst-Kategorisierung und Gruppenpolarisierung in eine synergetische Theorie der Normendynamik, wodurch widersprüchliche empirische Ergebnisse zur Gruppenpolarisierung in ein einheitliches theoretisches Konzept überführt werden. Besonders in Bezug auf fremdenfeindliche Gewalt wird die erschreckende „Normalität“ vieler Täter, die durch empirische Daten gestützt wird, besser verständlich und theoretisch ableitbar. Vor dem Hintergrund der Diskussion über die Ursachen des Holocaust, angestoßen durch Goldhagens These zum eliminatorischen Antisemitismus, bietet dieser Ansatz zur Normendynamik eine wichtige Alternative zu statischen und einseitigen kausalen Erklärungen in den Sozialwissenschaften.
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Selbstorganisation und Gewalt, Christof Nachtigall
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- 1998
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