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In dieser Dissertation wird ein Teilaspekt des breiten Literaturspektrums um die Jahrhundertwende beleuchtet. Die Verfasserin nutzt eine fachrichtungsübergreifende Darstellung und die vergleichende Methode der Komparatistik, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Weltdichtung zu ergründen. Dabei werden wirtschafts- und sozialgeschichtliche Hintergründe sowie kunsthistorische Aspekte in die literarische Analyse einbezogen, was zu neuen Erkenntnissen über die oft einseitig betrachtete Décadenceliteratur um 1900 führt. Diese Literatur wird häufig als Ausdruck einer weltflüchtenden Stimmung verkannt, die mit anderen Strömungen der damaligen Dichtung wie Impressionismus, Symbolismus und Naturalismus nichts gemein habe. Die Dissertation zeigt jedoch, dass die Décadence im Rahmen der ästhetizistischen Strömung durchaus realistische Züge aufweist. Anhand detaillierter Studien exemplarischer Werke und ihrer Verfasser wird dies belegt, wobei der Fokus stets auf den außerliterarischen historischen und kunsthistorischen Aspekten bleibt. Die Vielzahl zeitbezogener Gesichtspunkte der Décadencewerke führt die Autorin zu der Überzeugung, die gängigen Einordnungskategorien der Literaturforschung um die neue Rubrik des ästhetizistischen Realismus zu erweitern.
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"Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit", Ulrike Kunz
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- 1997
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