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„Mein lieber Sohn! Es sind nunmehr wieder Monate verflossen, ohne daß Deinen spärlichen Nachrichten zu entnehmen gewesen wäre, daß Du auf Deiner Laufbahn den geringsten Schritt vorwärts getan oder einen solchen vorbereitet hättest. Nicht nur bist Du in einem Alter, wo andere Männer sich schon eine feste Stellung im Leben geschaffen haben, sondern ich kann jederzeit sterben, und das Vermögen, das ich Dir und Deiner Schwester zu gleichen Teilen hinterlassen werde, wird zwar nicht gering sein, unter heutigen Verhältnissen aber doch nicht so groß, daß sein Besitz allein Dir eine gesellschaftliche Position sichern könnte, die Du Dir also vielmehr selbst endlich schaffen mußt." Diese Zeilen stammen nicht von meinem Vater, sondern aus einem Brief an Robert Musils Mann ohne Eigenschaften. Ihre Lektüre macht mich unzufrieden und beschämt, da sie die Altersnormen reflektieren, denen auch ich unterliege. Die Auseinandersetzung mit Zeitplänen und „sozialen Uhren“ motivierte mich, meine Arbeit zügig abzuschließen. Das Thema der Dissertation, gewählt von meinem Mentor, Prof. Dr. Jochen Brandtstädter, war forschungspraktisch gut geeignet und passte in den engen zeitlichen Rahmen eines zweijährigen Forschungsstipendiums. Dass ich die hier vorgestellte Studie mehr oder weniger 'on time' abschließen konnte, verdanke ich wesentlich der Förderung und Betreuung durch Prof. Dr. Brandtstädter.
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Lebensverläufe und Selbstbilder, Bernhard Kalicki
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- 1996
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