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Die Herausbildung bürgerlicher Identität in Deutschland und die Entwicklung einer aufklärerisch geprägten Mentalität werden von Doris Kaufmann aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel betrachtet. Sie untersucht die sogenannte Irrenfrage und deren Bedeutung für die aufkommende bürgerliche Gesellschaft. Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde die beunruhigende Erkenntnis, dass Vernunftaufklärung an den seelischen „Nachtseiten“ des Menschen scheitern kann, in der deutschen Öffentlichkeit intensiv diskutiert. Dies führte zu einem Wandel in der Einstellung gegenüber seelischer Abweichung. Die politische Umsetzung dieses Wandels wird durch Reformprogramme und Maßnahmen in den Irrenanstalten Preußens und Württembergs verdeutlicht. Zudem werden zwei sozialhistorische Studien vorgestellt: das Leben in der staatlichen Irrenanstalt Zwiefalten und der Umgang mit Irren im Landkreis Warendorf in Westfalen. Die Frühgeschichte der Psychiatrie wird ebenfalls behandelt, wobei aus der allgemeinen Seelenkunde der Beruf des „psychischen Arztes“ und später des Psychiaters hervorging. Mit der Professionalisierung veränderte sich das Verhältnis von Arzt und Patient, und es entstanden Kompetenzkonflikte mit Juristen im Hinblick auf psychische Abweichung und Kriminalität. Die Untersuchung vertieft das Verständnis der Aufklärung und der Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland und zeichnet sich durch eine besondere Verbindung von Quellenerschließu
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Aufklärung, bürgerliche Selbsterfahrung und die "Erfindung" der Psychiatrie in Deutschland, Doris Kaufmann
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- 1995
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