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Nervenliteratur und nervöse Gesellschaft - Krankheitsdiskurse in Thomas Manns früher Prosa

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Am Ende des 19. Jahrhunderts spielt die Nervenkrankheit eine zentrale Rolle als symptomatische Krankheit der Jahrhundertwende zur Moderne, sowohl historisch als auch in der Literatur- und Kulturgeschichte. Sie wird als neue Körpersprache des schwachen Individuums in einer nervösen Gesellschaft betrachtet, die den Ausdruck des Daseins und das Streben nach Selbstverwirklichung widerspiegelt. Für Künstler ist die Nervenkrankheit eine Triebkraft der psychoanalytisch orientierten Literatur. Thomas Mann thematisiert dies mit seiner einzigartigen Beobachtungsgabe und ironischen Darstellungsweise. Begriffe wie „Degeneration“, „Entartung“ und „Neurasthenie“ bilden ein kulturelles Konstrukt mit medizinischer Dimension. Die medizinischen und künstlerischen Diskurse entfalten das zeitgenössische Krankheitsbild und erklären die ideologischen Symbole der Künstlerproblematik. Therapien und psychologische Hypothesen bieten einen Raum für Reflexion. Themen wie bürgerlicher Verfall, literarische Dekadenz, Genie und Irrsinn werden in Manns literarischer Verarbeitung diskutiert. Diese Darstellung bietet eine präzise Deutung der historischen Wahrheit und reflektiert das intensive Nachdenken eines Künstlers. Die Pathologisierung von Kultur mit politischen Folgen bleibt an der Bürgerlichkeit gebunden und wird mit historischen Ansätzen thematisiert. Beeindruckend ist, wie der medizinische Diskurs und die literarische Darstellung sich gegenseitig beei

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Nervenliteratur und nervöse Gesellschaft - Krankheitsdiskurse in Thomas Manns früher Prosa, Lingzi Shi

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2019
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