Stürze im Gang der Zeit

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• Helmut Lauschke

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Die Stiege vom Steinbruch wurde zur schweren Last, die das Leben der Menschen erdrückte. Mit jeder Stufe wuchs die Angst und die Magerkeit, während die Schwäche zunahm. Kinder erkannten, dass hier niemand zu retten war, besonders wenn der Magere unter der Last zusammenbrach und vom Stein erschlagen wurde. Das Überleben bedeutete Entsagung; zum Atmen gehörten Achtung und Brot. Nach dem Fahneneid, abgenommen von einem Major der Luftwaffe, bestiegen die meist jugendlichen Rekruten ein Militärfahrzeug, das sie zur Kaserne außerhalb der Stadt brachte. Sie winkten ihren Angehörigen mit verzweifelten Lächeln zu, während diese mit verweinten Gesichtern und tiefen Sorgenfalten zurückblieben. Eckhard Hieronymus war in Verzweiflung gehüllt und fragte sich, ob sie in der Kirche mehr hätten tun sollen, um das Unheil zu verhindern. Pfarrer Kannengießer bestätigte, dass mehr getan werden sollte, aber ob sie dazu in der Lage waren, hing von jedem Einzelnen ab. Die Kirche hatte kläglich versagt, wenn es darum ging, sich für die unterdrückten und verfolgten Menschen einzusetzen und gegen die braune Barbarei zu kämpfen.

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• Année de publication: 2019
• Reliure: (souple)