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Am Gymnasium Rutheneum wirkten zwei Musiklehrende als cantor figuralis und cantor choralis. Der cantor figuralis war verantwortlich für die wöchentliche Musik an der Stadtkirche und trug als director musices auch Verantwortung am Hof der Herrschaft Reuß. In diesen Tätigkeitsbereichen entstanden Kompositionen, die über den Wert von Gebrauchsgut hinausgehen und die hohe Musikkultur der thüringischen Residenzstadt belegen. Peter Neander bearbeitete italienische Canzonetten zu evangelischen Choralmotetten, die zur Schulung des Gehörs und des Singens am Rutheneum dienten und bereits im 17. Jahrhundert ein hohes Sangesniveau zeigten. Mit dem Figuralchor trat er 1636 bei der Darbietung der Begräbnismusik für Landesherrn Heinrich Posthumus auf. Andreas Gleich, Schüler von Heinrich Schütz, wurde in Gera angestellt und hinterließ eine Lehrschrift über musiktheoretisches Gedankengut. Seine Kompositionen zeigen eine enge Beziehung zu Schütz. Um 1700 war die Bewerbung eines Figuralkantors an strenge Anforderungen gebunden, einschließlich Gesangsprobe und Komposition. Emanuel Kegel, der erste Geraer Musiker mit dem Titel Kapelldirektor, hinterließ insbesondere Kantaten. Seine Schüler, wie Gottfried Heinrich Stölzel, wurden später Hofkapellmeister, was den Aufschwung des Musiklebens um 1700 verdeutlicht. Kegels Nachfolger, Gottfried Heinrich Scherzer, stellte 1722 einen Kantatenjahrgang vor, der noch auf wissenschaftliche Auswertung wartet.
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Musiker und ihre Werke am Rutheneum Gera im Zeitalter des Barock, Dirk Haas
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