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Noch vor wenigen Jahrzehnten besaß fast jedes Mädchen ein „Poesie-Album“, in das Freundinnen, Verwandte und Lehrer Sinn- oder Merksprüche eintrugen. Der Ursprung dieser Tradition wird in der Adelskultur des Spätmittelalters oder im akademischen Milieu der Universitäten vermutet. Die ältesten erhaltenen Stammbücher stammen aus dem frühen 16. Jahrhundert und enthalten meist Einträge von Adligen. Diese Sitte wurde jedoch schnell im akademischen Umfeld übernommen. In den ersten beiden Jahrhunderten der Stammbuchgeschichte dominierten ernste, oft christlich gefärbte Lebenslehren in Prosa oder Versen. Im 18. Jahrhundert änderte sich der Ton in den Freundschaftsalben merklich: Theologische und moralphilosophische Sprüche wurden seltener, und stattdessen trat die Freude am Leben in den Vordergrund, einschließlich der zuvor verpönten Mädchen und des Weins. Im empfindsamen Zeitalter erschienen erstmals auch Freundschaftsbücher von Frauen. Das Poesie-Album war jedoch nie experimentierfreudig. Leider scheint die Zeit sowohl für das Stammbuch als auch für das Poesie-Album abzulaufen, sodass vom Poesie-Album als vergangenem Kulturgut gesprochen werden muss. Umso wertvoller ist es, dass Frau Dr. Arnscheidt im Auftrag des Friedrich Engelhorn-Archivs prachtvoll gestaltete Alben einer bedeutenden Mannheimer Familie der Öffentlichkeit zugänglich macht.
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"Freundschaft ist das höchste Glück", Grit Arnscheidt
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- 2017
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