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Im 20. Jahrhundert stehen sich in der Zeittheorie zwei Traditionen gegenüber, die kaum aufeinander eingehen. Während die Phänomenologie das subjektive Zeiterleben (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) als grundlegend erachtet, orientiert sich die analytische Philosophie an den relationalen Aspekten der objektiven Zeitmessung (früher, gleichzeitig, später). Diese Studie widmet sich der antiken Zeittheorie, die den Gegensatz zwischen Subjektivität und Objektivität überwindet. Sie untersucht, vergleicht und bewertet die zentralen Zeittheorien der Antike, wobei Platon im Mittelpunkt steht. Seine umstrittene Auffassung von Zeit als bewegtes Abbild der Ewigkeit wird eingehend interpretiert und kontextualisiert, unter Berücksichtigung antiker und moderner Alternativen. Platons Verbindung von bewegter Erlebniszeit und gemessener Naturzeit wird durch eine reflektierte Gegenwart herausgearbeitet, die bis zur ontologischen Fundierung der Ewigkeit führt. Die Ewigkeit wird als zeittranszendierende Form der Ideendialektik verstanden. Ein Rückgriff auf Plotin präzisiert Platons Ewigkeitsbegriff und differenziert ihn von seiner theologischen Wirkungsgeschichte. Schließlich wird die Diskussion durch Augustinus und Aristoteles erweitert, um gegen moderne Reduktionismen zu argumentieren. Beide Autoren stehen Platon näher, als ihre Rolle als Wegbereiter eines phänomenologischen oder analytischen Zeitverständnisses vermuten lässt.
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Reflektierte Gegenwart, Walter Mesch
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- 2003
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