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Kritik ist das Gegenteil von Klagen. So könnte man das Motiv dieses Buches zusammenfassen, in dem Studierende der Weissensee Kunsthochschule Berlin die Kunstkritik selbst in die Hand nehmen. Ungesichert von Standards und Konventionen experimentieren sie mit der Sprache über Kunst. Und zwar nicht, um die Meinungshoheit über das eigene Werk zu erobern, sondern um sich provisorisch und angreifbar ein Stück Öffentlichkeit zurückzuerobern, dass zwischen den Selbstvermarktungsfloskeln und Schutzbehauptungen des Kunstbetriebs verloren zu gehen droht. Wo in der Medien- und Zeitungskrise die klassische Kunstkritik schrumpft und Kritiker in immer größere Abhängigkeit geraten, ist Kritik nicht mehr nur eine Sache der Institutionen, sondern auch eine Frage der sprachlichen Haltung. Das jedenfalls war die These eines zweisemestrigen Projekts, in dem siebzehn Nachwuchskünstler den Versuch unternahmen, eine möglichst direkte Sprache so unmittelbar wie irgend möglich aus der eigenen Arbeit abzuleiten. Statt sich selbst zu rezensieren oder defensive Bastionen um die eigenen künstlerischen Produkte herum zu errichten, sollte Transparenz hergestellt werden, spielerisch und mit Mut zum Risiko und als Demonstration eines Bedürfnisses an einen Kunstdiskurs, der gegenwärtig immer weniger Freiräume und immer weniger Unabhängigkeit erkennen lässt. Das Buch versammelt also nicht ideale Texte, sondern zeigt, dass die Kritik im eigenen Denken anfängt – und dass Offenheit und Direktheit ein durchaus unterhaltsames Vergnügen sein können.

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Quelltext, Gerrit Gohlke

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2016
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