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Ein bedeutender Akteur in der osteuropäischen Kulturgeschichte des nachrevolutionären Jahrzehnts war der Dichter und Psychotechniker Aleksej Gastev, der mit Lenins Unterstützung in Moskau ein Institut für Arbeitsforschung gründete. Dieses Institut führte die Lehre der Biomechanik und das Taylorismus-System in Fabriken, Theatern und im Sport ein. Gastev verkörperte eine Doppelheit: Er war sowohl Dichter, der an einem futuristisch‑visionären Entwurf des neuen Menschen arbeitete, als auch Agent eines subrepräsentativen ergometrischen Diskurses. Er wurde zum Propagandisten des Taylorismus in der UdSSR, was eine rationale Durchorganisierung der Arbeit und die motorische Feinanpassung des Arbeiters an die Maschinenvorgaben beinhaltete. Die These, dass der ›neue Mensch‹ von Anfang an falsch im Zeitdiskurs verortet ist, könnte zutreffen, da er eher ein phantasmatisches Gegenstück des Kranken darstellt. Mit neuen biopsychologischen Techniken sollte die Effizienz von Bewegungen und Emotionen gesteigert werden. Ein zentraler Begriff Gastevs ist die ›Einstellung‹, die sowohl eine allgemeine kulturelle Haltung als auch die spezifische Anpassung des Arbeiters an die Maschinenvorgaben beschreibt. Der Band versammelt und kommentiert Gastevs Patente sowie seine poetischen und wissenschaftlichen Texte.
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Aleksej Gastev. Poesie des Hammerschlags, Wladimir Velminski
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- 2023
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