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Der geborgte Spiegel

Uniform, Männlichkeit und die photographischen Medien 1870–1930

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In Deutschland war die militärische Uniform nie wirklich verschwunden, sondern hatte sich in eine Nischenexistenz zurückgezogen, die von der zivilen Gesellschaft ignoriert wurde. Mit ihrer Rückkehr auf die Straßen und Bildschirme wird es Zeit, sie als wirksame sartoriale Körpertechnologie und semiotisches Prinzip zu analysieren. Die Uniform wird zur Bildstörung, da sie semantischen Überfluss und subjektive Verleugnung vereint. Im Kaiserreich verdichteten sich die Prozesse der Zu-, Um- und Überschreibung durch den Militär- und Medienhype sowie private Porträtfotografie. Die Verbreitung der Uniform im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert markiert einen kritischen Punkt in der psychohistorischen Entwicklung der westlichen, insbesondere der deutschen Gesellschaft. Sie wird zum Symptom einer Krise männlicher Subjektivität und reflektiert kompensatorische Frustration angesichts der modernen Sichtbarkeit, in der das Kino als paradigmatische Kulturtechnik agiert. Der uniformierte Körper wird zum Bild, sichtbar in Hochzeitsfotos, Wochenschaubildern und Filmen wie F. W. Murnaus „Der letzte Mann“. Das Kino spiegelt die illusorische Erfüllungsstruktur der Uniform wider, wobei Bild und Narration sich oft gegenseitig dekonstruieren. Die Geschichten, die sich um die Uniform ranken, zeigen eine Linie von „Hauptmann von Köpenick“ zu „Taxi Driver“ und darüber hinaus in die zeitgenössische Bildwelt.

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Der geborgte Spiegel, Stella Donata Haag

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2015
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