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Jenseits der Kontroversen um den künstlerischen Manierismus konvergieren die meisten Positionen in einem entscheidenden Punkt: Das charakteristische Merkmal manieristischer Diskurse ist die programmatische Missachtung tradierter ästhetischer Normen und Konventionen, oft auch der provokative Verstoß gegen sie. Dies gilt für die bildenden Künste, Architektur, Literatur und Musik. Die subversiven Gesten manifestieren sich dabei nahezu ausschließlich formal und nicht inhaltlich-thematisch. Manierismus wird seit jeher über das demonstrative Ausstellen der Verfahren definiert, die das Werk prägen. Diese Dominanz des Formalen führte zu pejorativen Wertungen, insbesondere die Tendenz zur formalen Selbstreflexivität generierte den akademischen Topos inhaltlicher Bedeutungslosigkeit. Manierismus wird oft als sekundäre oder gar degenerative Kunstform betrachtet. Die Beiträge des vorliegenden Bandes möchten diese eindimensionalen Festlegungen aufbrechen und auf weiterführende historische und funktionsgeschichtliche Zusammenhänge hinweisen. Sie stellen die Frage, inwieweit die manieristische Subversion der Norm auch auf geschichtliche Kontexte jenseits der formalästhetischen Konventionen abzielt. Weit über das Ästhetische hinaus wird der Manierismus in vielen Fällen zur Repräsentationsinstanz sozialer, politischer, psychologischer oder musikalischer Grenzbereiche, die sich den offiziellen Diskursen entziehen.
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Manierismus, Bernhard Huß
- Langue
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- 2014
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