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Exil führte oft zu Identitätskrisen, da die bisherigen Lebensparameter durcheinandergerieten. Während einige Exulanten mit gesteigertem Selbstbewusstsein reagierten, verloren andere ihr Ich-Gefühl. Viele fanden sich in einem Rollendasein wieder, in dem sie ihre Existenz neu definierten und gleichzeitig Rollen annahmen, die für ihr Überleben notwendig waren. Diese Inszenierung des Lebens fand nicht nur in der Interaktion mit der neuen Umgebung, sondern auch im eigenen Selbstverständnis statt. Die Beiträge des Bandes beleuchten verschiedene Rollenspiele der Exulanten und deren neue Ausdrucksformen in Literatur, Theater, Musik und bildenden Künsten. Schriftstellerkongresse und Netzwerke von Exilkomponisten und -autoren, insbesondere in Städten wie New York und Los Angeles, trugen zur Inszenierung bei. Einzelne Exulanten, wie Else Lasker-Schüler und Mascha Kaléko, inszenierten sich auch vor sich selbst. Vortragsreisen und literarische Hilferufe waren ebenfalls Formen der Inszenierung. Ein markantes Beispiel sind Brechts „Flüchtlingsgespräche“. Auch die Retrospektiven in nachträglich verfassten Autobiografien gelten als Inszenierungen. Besonders wertvoll sind die Beiträge von Zeitzeugen wie Clemens Kalischer, Egon Schwarz und Guy Stern, die die Notwendigkeit von Inszenierungen während ihrer Vertreibung persönlich erlebten. Frido Mann, im Exil geboren, hebt die moralische Autorität der Exulanten hervor und schlägt eine Brücke zur Ge
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Exilsituation und inszeniertes Leben, Leonie Marx
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- 2013
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