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Im Werk des österreichischen Autorenfilmers Michael Haneke treten zwei zentrale Merkmale immer wieder auf: das plötzliche Hereinbrechen verstörender, nicht-verstehbarer Ereignisse und die prominente Rolle störungsbehafteter Medien. Die Frage, ob beide Elemente auf die hermeneutische Widerspenstigkeit technischer Medien verweisen, wurde bisher nicht untersucht. Die These des Buches besagt, dass das Nicht-Verstehbare bei Haneke mit dem Unlesbaren zeitgenössischer Medien zusammenfällt. Diese Denkfigur wird im Kontext des Widerstreits zwischen textbasierter Hermeneutik und technikzentrierter Medientheorie betrachtet. Für die drei zentralen Filme wird jeweils ein eigenes Paradigma entwickelt: In „Benny’s Video“ wird eine medial ermöglichte Lektüre-Verweigerung des jugendlichen Protagonisten inszeniert; die Serienkiller in „Funny Games“ repräsentieren eine Zerstörung von Linearität, die einen epistemologischen Keil zwischen Alphabet und Apparatur sowie Analog- und Digitaltechnik treibt; in „Caché“ scheitert die bücherversessene Hauptfigur an der Autorlosigkeit technisch generierter Bilder. Hanekes Filme thematisieren somit die Unmöglichkeit hermeneutischer Verheißungen in einer hochtechnischen Epoche und verleihen bestimmten Formen materialistischer Medientheorie und -kritik eine bisher unerreichte Sichtbarkeit.
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Unmögliche Lektüren, Matthias Wannhoff
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- 2013
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