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Über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren erstrecken sich die Beiträge des vorliegenden Bandes mit Interventionen Jacques Rancières. Ereignisse unterschiedlicher Wichtigkeit und Tragweite – wie der Irakkonflikt, die französischen Einwanderungsgesetze, die Kopftuchdebatte oder die Hitzewelle des Sommers 2003 – dienen als Anlass, das Funktionieren der Macht und ihre Argumentationsmuster zu analysieren. Dabei geht es stets darum, einen singulären politischen Moment zu erfassen und die gegenwärtige politische Landschaft zu umreißen. Ein solcher Moment verleiht Forderungen Gewicht, die den Pragmatismus der Realpolitik übersteigen, und verschafft denjenigen Gehör, die ohne politische Legitimation sind. Politisches Handeln und Denken existiert nur in diesen Momenten, in denen die Gegebenheit der Welt fragwürdig wird und die Wende zum Unbestimmten möglich ist. Nur in der Skansion politischer Momente können Risse im Herrschaftsgefüge entstehen und Veränderungen möglich werden. Die Interventionen verstehen sich als persönliche Beiträge zu einer kollektiven Arbeit, die neue politische Horizonte eröffnen und den Raum des Möglichen neu definieren soll. Rancière wendet sich explizit gegen die intellektuelle Gegenrevolution der „neuen Philosophen“, die historische Kämpfe um politische Selbstbehauptung als Vorboten des Totalitarismus deuten und kollektiven Widerstand gegen oligarchische Strukturen verurteilen.
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Moments politiques, Jacques Ranciere
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- 2011
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