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Egoismus und Moral

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Unter dem Einfluss von Kant und Schopenhauer besteht im 19. Jahrhundert eine Tendenz, die Moral mit Altruismus gleichzusetzen und den Egoismus vollständig aus der Moral zu verbannen. Ethik – so lautet etwa die Auffassung Eduard von Hartmanns – beginnt erst nach dem „Bankerott des Egoismus“. Die Dichotomie von Ethik und Egoismus erklärt bis heute die verbreiteten Vorurteile gegen einen ethischen Egoismus. Allerdings zeichnet sich neben diesem Modell der Bekehrung vom Egoismus auch ein Modell der Versöhnung von Egoismus und Ethik ab; dieses erlaubt es, egoistische Gründe in die Ethik zu integrieren. Das Modell der Versöhnung wird verstärkt durch eine funktionalistische und evolutionistische Erklärung der Kontinuität zwischen Egoismus und Altruismus. Egoistische Gründe führen nicht notwendigerweise zur Destruktion und zum „radikal Bösen“; sie dienen vielmehr zur Bestätigung wichtiger moralischer Phänomene wie der Selbstachtung, der Begrenzung der moralischen Pflichten, der Rechtsbehauptung und der Tötung aus Notwehr oder im Notstand, die in ihrem Kern egoistischer Natur sind. Neben dem Versuch, den Egoismus in den Ideen der Gegenseitigkeit und Verhandlung rational zu verankern, wird der Egoismus auch „romantisch“ gedeutet, nämlich als Ausdruck einer affektiven Bindung des Menschen an sein eigenes Wohl und Leben.

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Egoismus und Moral, Jean Claude Wolf

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2007
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