Frankokaribische Literatur

Eine Einführung

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• Ralph Ludwig

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Literatur aus der von den Franzosen kolonisierten Karibik fasziniert europäische Leser nicht nur durch exotische Anziehungskraft. Die frankokaribische Literatur ist eine der lebendigsten Strömungen der Frankophonie und vereint kulturelle Traditionen von indianischen, europäischen, afrikanischen und asiatischen Bevölkerungsgruppen. Die über drei Jahrhunderte dominierende Plantagengesellschaft war jedoch kein Ort friedlicher kultureller Synthese; die indianische Kultur der Arawak und Kariben wurde weitgehend ausgelöscht, afrikanische Mythen überlebten vor allem im religiösen Bereich, und die indische Minorität fand erst seit wenigen Jahrzehnten zu neuem Selbstbewusstsein. Die Erfahrungen von Kolonialisierung und Migration bilden den gemeinsamen Nenner und die Vielfalt der frankokaribischen Literatur. Die Autoren schöpfen aus einem reichen Schatz mündlicher Traditionen, Alltagsereignissen und überlieferten Mythen. Sie finden in Exotismus, Indigenismus, Négritude, Antillanité, Créolité und magischem Realismus unterschiedliche Antworten auf ihre literarische und historische Identität. Letztlich erweisen sich die frankokaribischen Literaturen als Teile eines Mosaiks, hinter dem das Ganze schemenhaft sichtbar wird.

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• Année de publication: 2008