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Schlaglichter

200 weltliterarische Kürzestporträts

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Beispiele aus der Literaturgeschichte, aufs höchste verdichtet und doch so, dass sie sich wie Kriminalstorys lesen und Appetit auf Bücher aus der ganzen Welt wecken: das ist der Sinn dieser „Schlaglichter“. Das Spektrum reicht von Friedrich von Logau, der die barocke Weitschweifigkeit 1654 mit lapidaren Sinngedichten unterläuft, bis zu Francis Giauque, der 1965 31-jährig im Neuenburgersee den Tod sucht, nachdem er die Vereinsamung im Tagebuch als „Hölle“ beschrieben hat. Es stehen sich Frauen wie die Günderode und Toni Morrison gegenüber, die eine mit ihrer tödlichen Verzweiflung, die andere mit ihrem grossartigen Werk. Marie von Ebner-Eschenbach, die in Palästen Verständnis für Notleidende entwickelt, steht neben Emmy Hennings, die sich prostituieren muss und Jahre ihres Lebens in der Fabrik arbeitet. Und als ob das private Los nicht schwer genug wäre, kommt noch die Politik hinzu, die Schreibende zynisch zu Märtyrern macht: Erich Mühsam wird 1934 im KZ Oranienburg ermordet, Daniil Charms verhungert 1942 im Kresty-Gefängnis, im gleichen Jahr erschiesst die SS in Polen Bruno Schulz, am 24. April 1945 endet Albrecht Haushofer in Berlin durch Genickschuss, acht Tage später wird in der gleichen Stadt Friedo Lampe von einem Russen erschossen, weil der ihn für einen SS-Mann hielt.

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Schlaglichter, Charles Linsmayer

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2006
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