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Der Übergang von symbolischen zu begrifflich-diskursiven Kommunikationsformen wird oft mit dem Wandel vom Mittelalter zur Moderne assoziiert. Die Vorstellung, dass in der Frühen Neuzeit symbolische und rituelle Formen allmählich verschwanden, ist jedoch zu hinterfragen. Vielmehr handelt es sich um eine Funktionsveränderung, die alle Bereiche sozialer Interaktion beeinflusste. Die Beiträge des Bandes untersuchen die Unterschiede in der Bedeutung, den Ausdrucksmitteln und den Formen symbolischer Kommunikation vor Gericht in verschiedenen Regionen der frühen Neuzeit. Dabei werden drei Schwerpunkte im Gerichtsverfahren betrachtet: Die Mündlichkeit hinterfragt bestehende Vorstellungen über Formstrenge und analysiert Sprachhandlungen im Kontext einer zunehmenden Professionalisierung des Rechts. In Bezug auf Gesten und Symbole wird das Verhalten der Prozessbeteiligten sowie der Gerichtsraum selbst untersucht. Die Interaktion zwischen Bild und Text sowie zwischen Bild und Raum erweitert die bisherigen ikonographischen Forschungen. Der Band beleuchtet die spezifische Rationalität unterschiedlicher Kommunikationsformen und kritisiert die Trennung zwischen „irrationalen“ symbolischen Formen der Vormoderne und der „rationalen“ Kommunikation der Moderne. Beiträge aus acht europäischen Ländern und verschiedenen Disziplinen spiegeln den aktuellen Forschungsstand wider und regen zu weiterführenden historisch-vergleichenden Studien an.
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Symbolische Kommunikation vor Gericht in der frühen Neuzeit, Reiner Schulze
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