
Paramètres
En savoir plus sur le livre
Die deutsche Tischgesellschaft stellt ein bedeutendes Ereignis der preußischen Reformzeit, des frühen deutschen Nationalismus und Antisemitismus dar. Die von Achim von Arnim 1811 gegründete Vereinigung wird hier erstmals umfassend auf Basis aller verfügbaren Handschriften untersucht. Hochrangige Persönlichkeiten der Berliner Gesellschaft – darunter Künstler, Intellektuelle, Ministerialbeamte und Militärs – kamen zusammen, um sich beim gemeinsamen Mahl über die politische Situation Preußens auszutauschen. In der Tradition romantischer Geselligkeit wurden die Philister ausgeschlossen, und der Verein nahm nicht einmal getaufte Juden auf, was eine demonstrative Haltung gegen die soziale Integration der jüdischen Bevölkerung widerspiegelte. Brentano und Arnim begründeten diese Ausschlusskriterien in scharfsinnigen satirischen Abhandlungen. Der preußisch-deutsche Patriotismus und der Widerstand gegen die napoleonische Besatzung bildeten das ideologische Band der Tischgesellschaft. Vor den Befreiungskriegen vertraten die Mitglieder einen preußischen Nationalismus und sahen sich als Ersatzöffentlichkeit, die dem Verfall des Hohenzollernstaates entgegenwirkte. Die überlieferten Tischreden zeugen von einem erfolgreichen Kulturprogramm, das den Kult um die ‚Klassiker‘ Goethe und Schiller in den Mittelpunkt stellte und als nationales Identifikationsangebot diente.
Achat du livre
Geschichte der Deutschen Tischgesellschaft, Stefan Nienhaus
- Langue
- Année de publication
- 2003
- product-detail.submit-box.info.binding
- (souple)
Modes de paiement
Personne n'a encore évalué .