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Eine Grundregel unserer Schriftkultur seit dem späten 18. Jahrhundert besagt, dass ein Autor mehr ist als ein bloßer Schreiber. Diese Regel hat zahlreiche Werke und Schulen hervorgebracht und dabei die Grundlage dieser Kulturarbeit vergessen lassen: das unaufhörliche Auf- und Abschreiben, Verzeichnen und Archivieren. In den Aufsätzen dieses Bandes wird eine europäische Kultur der Sekretäre historisch und thematisch umfassend betrachtet. Sie umfasst den apostolischen Auftrag als Sekretariat des göttlichen Wortes und die Arbeit der Kanzlisten im abendländischen Gerichtswesen. Auch die Archivare und Bibliothekare der neuzeitlichen Gedächtnisbürokratie sowie moderne Sekretärinnen und digitale Techniken werden thematisiert. Die unermüdliche Arbeit mittelalterlicher Kopisten und die Rolle des General- und Parteisekretärs prägen ebenfalls diese Kultur. Der Sekretär fungiert allgemein als Schaltstelle von Daten und Botschaften, die die Fremdheit der Rede in autorisierte Formen von Befehl, Rechtsprechung, Wahrheitsrede und Kunst übersetzt. Das Imaginäre einer europäischen Kultur wird durch das Reale einer sekretären Politik ermöglicht und überliefert – als Politik der Namen und Taten, der ›res gestae‹ im weitesten Sinn.
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Europa: Kultur der Sekretäre, Bernhard Siegert
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