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Der Priester und Dichter George Herbert (1593-1633) wird in der Forschung oft als Vertreter verschiedener Strömungen wie via media Anglikanismus, Anglo-Katholizismus oder Puritanismus betrachtet. Diese Studie untersucht seine 1633 posthum veröffentlichten englischen Gedichte, die unter dem Titel »The Temple« erschienen sind, und zeigt, dass solche eindimensionalen Zuordnungen Herberts komplexe Dichtung und Theologie nicht gerecht werden. Durch verschiedene Sprecherfiguren in seinen Gedichten, deren Haltungen sich nicht homogenisieren lassen, zitiert Herbert gezielt die konkurrierenden philosophischen und theologischen Strömungen des 16. und frühen 17. Jahrhunderts und setzt sie in Beziehung zueinander. Er kritisiert die drohende Spaltung der Staatskirche unter den Stuart-Königen und modifiziert traditionelle Formen der religiösen Dichtung durch Bildlichkeit, Widersprüche und mehrdeutige Bedeutungsebenen, um Zensur zu umgehen. Herbert beansprucht die Freiräume der Dichtung, um zu politischen und theologischen Themen Stellung zu beziehen, und hebt die Rolle des Dichters auf. In einer Zeit, in der der Wahrheitsbegriff problematisch ist, plädiert er für einen innerkirchlichen Dialog, der individuelle Positionen nebeneinander zulässt. Sein erdichteter Tempel wird so zur idealen Kirche, die allen offensteht.
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Der Priester als Poet, Svenja Kuhfuß
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- 2001
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