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BriefCollagen und Dekonstruktionen

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'Grus' ist ein Fachbegriff aus der Tabakbranche. Er bedeutet so viel wie Gebrösel, Rest oder Abfall. Grus kann edlen Tabaksorten untergemengt oder bei der Umblattverarbeitung weiterverwendet werden. Der Produzent von Tabakwaren muß nur Wissen und Können geschickt in den Dienst eines klitternden Recyclingverfahrens stellen, um gekonnt neue Harmonien aus den übriggebliebenen Materialien herzustellen. Dies und mehr erfährt der Leser des letzten Romans Hermann Burgers, seiner 'Cigarristischen' Prosa Brenner. Unschwer ist die Affinität des Herstellungsverfahrens von Cigarren zu dem integrativen Collagestil des Autors zu erkennen. Erstmals werden in der vorliegenden Untersuchung bislang noch unveröffentlichte Manuskripte aus dem umfangreichen Nachlaß Hermann Burgers zahlreich präsentiert und kommentiert. Es zeigt sich, daß die Prosa keinesfalls als Dokument einer authentischen Handschrift des selbst Erlebten Bedeutung gewinnt. Als Zitationsreigen und damit als Parodie des Literaturarchivs zum Gegenstand einer dekonstruktiven Lektüre gemacht, erbringt sie allerdings den Nachweis, daß die Hinterlassenschaften des Schriftstellers als Palimpseste keines personal eingeführten Autors mehr bedürfen. Seine Funktion erschöpft sich in der eines Typographen: einer Zeilensetzmaschine, die 'Grus' differenter Herkunft neu arrangiert.

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BriefCollagen und Dekonstruktionen, Marie-Luise Wünsche

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2000
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