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Maskenfreiheit

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Was Michail Bachtin als „karnevalistisches Weltempfinden“ beschrieben und literaturtheroetisch fruchtbar gemacht hat, ist bei Heinrich Heine mit Händen zu greifen. Das Karnevalsthema begegnet dem Leser nicht nur in einer Fülle von Werken und Spielarten, die strukturale Gestalt des Karnevalesken kehrt in Heines Schriften auch kompositorisch wieder - in unzähligen syntaktischen Figuren des Wechsels, der Ablösung und der Verkehrung, der lachenden Übertretung der Norm, der Emphase für Materialität oder des freien familiären Kontakts zwischen den Sphären der Rede. Im Sinne der von Bachtin für die „dialogische“ Tradition der Literatur entwickelten Kategorien kann man bei Heine zum Beispiel das Pathos des Wechsels und der Veränderungen, des Todes und der Erneuerung beobachten. Unter karnevalistischen Vorzeichen entwickelt sich bei ihm ein Selbstverständnis von Literatur als institutionalisierte Anarchie, Ventil und Gegenwelt. Schwamborns entspannt und leicht lesbar dargebotener Blick auf das facettenreiche Werk Heines „sub specie carnevalitis“ zeigt, wie zentrale karnevalistische Symbolhandlungen bei ihm ihre literarischen Äquivalente finden. Die „gewaltige schöpferische Kraft des Karnevalslachens“ (Bachtin) wird an seinen Texten exemplarisch deutlich.

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Maskenfreiheit, Frank Schwamborn

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1998
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