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In der Wissenschaftsgeschichte des 18. Jahrhunderts wird die deutsche Tradition sprachbasierter Erkenntnistheorie oft von rationalistischen Strömungen überschattet. Der Ansatz, der an Leibniz' Begriff der cognitio symbolica sowie an den englischen Empirismus von Bacon und Locke anknüpft, gerät in den Hintergrund, obwohl er bis zum Ende des Jahrhunderts fortbesteht. Dies hat weitreichende Konsequenzen für die Philosophie- und Literaturgeschichte sowie für die literaturwissenschaftliche Detailforschung, da Herders Erkenntnistheorie und die poetologischen Konzepte von Jean Paul und Novalis ohne die theoretischen Grundlagen nicht verständlich sind. Durch die Auswertung empirisch belegbarer Quellen wie handschriftliche Nachlässe und Briefwechsel wird die Entwicklung eines semiotischen Wissensbegriffs bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgt. Die theoretische Ausbildung erfolgt um 1760 durch den bedeutenden Philosophen und Naturwissenschaftler Johann Heinrich Lambert. Eine systematische Analyse von Herders „Eine Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft“ zeigt, dass Lamberts Ansatz in Herders Entwurf der Zeichenabhängigkeit allen menschlichen Denkens konsequent rezipiert wird. Zudem müssen die poetologischen Konzepte Jean Pauls und Novalis' in diese Traditionslinie eingebunden werden, was die Begriffe des Witzes und der Ironie sowie den romantischen Kritik-Begriff schärfer fassbar macht.
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Cognitio symbolica, Gesine Lenore Schiewer
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- 1996
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