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Seit der Durchsetzung der Lyrik als gleichgewichtiger Gattung neben Epik und Dramatik gibt es die Vorstellung, Lyrik sei unmittelbarer Ausdruck von Gefühlen. In Ästhetiken wird ihr als Vermittlung von Objekt und Subjekt eine Mitte-Position zugeschrieben. Die Signifikantenlogik dieses Mitte-Denkens hat die Evolution der Lyrik selbst überlebt und blockiert oft ein angemessenes Verstehen von Gedichten, die dem Prototyp «Des Lyrischen» - Goethes «Über allen Gipfeln» - nicht entsprechen. Insbesondere in Skandinavien ist zu beobachten, daß ein dort bis heute gebräuchlicher Begriff «Zentrallyrik» jeglichen Begründungszusammenhang hinter sich gelassen hat. Kraft seiner scheinbaren Evidenz entwickelt er eine innovationsfeindliche normative Eigendynamik. Die systematische Analyse der Lyrik-Ästhetik und ihre Konfrontation mit Gedichten vom Barock bis heute in den Beiträgen zu diesem Band historisieren und problematisieren eine längst fragwürdig gewordene Doxa des Diskurses über Lyrik.
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Wahre lyrische Mitte - "Zentrallyrik"?, Walter Baumgartner
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- 1993
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