Die Autorin unternimmt, in dieser Konsequenz erstmalig, den Versuch, durch empirische Untersuchung und aus der Perspektive der Kinder die Frage nach der Anziehungskraft der Märchen auf Kinder zu beantworten. Nach Ausführungen zur psychologischen und pädagogischen Theoriebildung über das Verhältnis der Kinder zum Märchen wie zur Märchenrezeption folgt die Strukturanalyse von 1155 Märchen, die von acht- bis zehnjährigen Kindern unter definierten Bedingungen 1986/88 in der DDR verfaßt wurden. Die Untersuchung zielt auf einen Vergleich mit strukturellen und semantischen Aspekten des europäischen Volksmärchens. Der Reflex des Märchens in der Vorstellungs- und Empfindungswelt der Kinder wird exakt und detailliert beschrieben, um die Konturen und Schlüsselstellen eines seelischen Geschehens nachzuzeichnen, das der direkten Beobachtung nicht zugänglich ist. Damit wird beliebten Spekulationen und Mythenbildungen der Boden entzogen. Die Resultate verweisen u. a. auf geschlechtstypische Bedürfnisstrukturen, die sich im kindlichen Sozialisationsprozeß herausbilden.
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Märchen-Lesarten von Kindern, Kristin Wardetzky
Langue
Année de publication
1992
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Die Autorin unternimmt, in dieser Konsequenz erstmalig, den Versuch, durch empirische Untersuchung und aus der Perspektive der Kinder die Frage nach der Anziehungskraft der Märchen auf Kinder zu beantworten. Nach Ausführungen zur psychologischen und pädagogischen Theoriebildung über das Verhältnis der Kinder zum Märchen wie zur Märchenrezeption folgt die Strukturanalyse von 1155 Märchen, die von acht- bis zehnjährigen Kindern unter definierten Bedingungen 1986/88 in der DDR verfaßt wurden. Die Untersuchung zielt auf einen Vergleich mit strukturellen und semantischen Aspekten des europäischen Volksmärchens. Der Reflex des Märchens in der Vorstellungs- und Empfindungswelt der Kinder wird exakt und detailliert beschrieben, um die Konturen und Schlüsselstellen eines seelischen Geschehens nachzuzeichnen, das der direkten Beobachtung nicht zugänglich ist. Damit wird beliebten Spekulationen und Mythenbildungen der Boden entzogen. Die Resultate verweisen u. a. auf geschlechtstypische Bedürfnisstrukturen, die sich im kindlichen Sozialisationsprozeß herausbilden.