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Begriffe stellen Ansprüche und ihre Semantik beherrscht uns oft mehr, als wir sie beherrschen. Dies gilt besonders für den Begriff der Geschichte, der ein Erklärungsmonopol beansprucht. Solche absoluten Begriffe wie „Möglichkeit“, „Natur“ oder „Gott“ haben ähnliche Ansprüche und beeinflussen alle anderen Begriffe, indem sie deren Bedeutung in ihren Einflussbereich ziehen. Absolute Begriffe entfalten ihr Potenzial nicht sofort; ihre Fruchtbarkeit und Aporien zeigen sich im Verlauf ihrer Anwendung. Der Habitus, den ein Begriff in den Subjekten erzeugt, prägt das Denken. Ein historisch geprägter Habitus kann ganze Epochen beeinflussen, wobei der Leitbegriff den Charakter einer Zeit bestimmt. Der Essay untersucht die Denkmöglichkeiten, die der Geschichtsbegriff in der neueren deutschen Philosophie eröffnet, beginnend mit Herders Sprach- und Geschichtsphilosophie. Die destruktive Kraft des Geschichtsbegriffs zeigt sich in Nietzsches Kritik an der Metaphysik, Max Webers Rationalisierung der Angst und Carl Schmitts Konzept der Säkularisation und Souveränität. Diese Auflösung stabiler Begriffe wird auch in Heideggers Spätphilosophie und Adornos negativer Dialektik thematisiert. Letztlich erweist sich der Geschichtsbegriff als unbändig.
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Geschichte als absoluter Begriff, Wilhelm Schmidt-Thomé
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- 1991
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