Dr. Jörg Sydow ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Wuppertal. Arnold Windeler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Wuppertal.
Die demografische Entwicklung stellt bekanntlich eine Herausforderung für die Personalpolitik dar, der sich jedoch gerade kleine und mittlere Betriebe eher reaktiv und fallweise stellen. Für die ca. 500 überwiegend kleinen und mittleren Betriebe des Clusters „Optik und Photonik“, die in Berlin und Brandenburg ansässig sind, bieten sich jedoch Chancen für ein „demografiesensibles“ Kompetenzmanagement zur altersgerechten und -übergreifenden Fachkräfteentwicklung durch die Kooperation im Cluster. Der Entwicklung, Erprobung und Verbreitung eines solchen clusterweiten Kompetenzmanagements widmete sich das vom BMBF finanzierte Verbundprojekt „AlFaClu“ (Altersgerechte und -übergreifende Fachkräfteentwicklung in Hochtechnologie-Clustern am Beispiel optischer Technologien und Mikrosystemtechnik in Berlin und Brandenburg). Die Leitfrage dieses Projekts lautete: Wie können Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit Hilfe des Clusters ihre Fachkräfte demografiesensibel entwickeln, halten und gewinnen? Hierzu wurden Maßnahmen auf Organisations-, Netzwerk- und Clusterebene erarbeitet und umgesetzt, die dem Bedarf der Unternehmen und Forschungseinrichtungen des Clusters entsprechen.
„Es ist eine der großen Illusionen unserer Zeit, dass ‚Macht aus dem Lauf der Gewehre kommt.‘ In Wirklichkeit kommt Macht aus Organisationen …“ (John R. Searle) Organisationen regeln, was zählt und als was es zählt – nicht nur in ihren eigenen, inneren Angelegenheiten. Zwar werden sie ihrerseits reguliert. Auch bei der Regulation aber sind sie die mächtigen Akteure. Cum grano salis : Sie regeln sogar noch, wie sie selbst geregelt werden. Der Band mit renommiertesten Fachleuten geht daher den soziologischen, ökonomischen und philosophischen Problemen des rule following und den Fragen nach: Wie regeln und steuern Organisationen? Wie werden sie geregelt und gesteuert? Welche Evolution und pfadabhängige Entwicklung machen Regeln, Institutionen und Organisationen durch?
Die Grenzen der unternehmungseigenen Innovationsfähigkeit werden immer deutlicher, und das Potenzial interner Ressourcen muss durch eine unternehmensübergreifende und kooperative Nutzung externer Ressourcen ergänzt werden. In Zukunft werden Unternehmen daher verstärkt ihre Innovations- bzw. Ressourcenprozesse in Netzwerken gemeinsam optimieren. Auf der Basis einer kritischen Analyse des Resource-based View sowie zentraler Erweiterungsmöglichkeiten dieser strategischen Wettbewerbsperspektive entwickelt Stephan Duschek einen relationalen und strukturationstheoretisch fundierten Ansatz zur Erklärung der Generierung (inter-)organisationaler Ressourcenvorteile und Innovationen. Anhand einer Intensivfallstudie zeigt er zudem auf, wie im Rahmen eines Innovationsnetzwerks Produkt- und Prozessinnovationen entstehen, die durch im Netzwerkverbund geschaffene kooperative Kernkompetenzen ermöglicht werden.