Friedrich Schillers Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen gehören zu den tiefgründigsten und erziehungstheoretisch gehaltvollsten Werken der pädagogischen Anthropologie. Hier wird der Entwurf Schillers auch heutigen Lesern zugänglich gemacht und seine pädagogische Tragweite für die Erziehungsaufgaben der Gegenwart ausgelotet.
Exkursionen in eine fremdartige Bildungslandschaft
Rudolf Steiner hatte eine Mission – davon war er selbst überzeugt und bis heute denken das auch viele seiner Anhänger. Unabhängig davon aber, was man von seiner besonderen Aufgabe hält, hat Steiner zweifellos auch eine kulturelle Wirkung – und zwar in vielfältigster Art. Der Erziehungswissenschaftler Christian Rittelmeyer setzt sich in diesem Buch umfassend mit dem Phänomen Steiner auseinander – von Waldorfpädagogik bis Eurythmie, von Goetheanismus bis zur Michael-Imagination, von Meditation bis Architektur. Dabei versucht er aus der Perspektive des Nicht-Anthroposophen „Subtexte“ in Steiners Werk freizulegen, die bis heute in oft erstaunlicher Aktualität mit drängenden Zeitfragen korrespondieren. Rittelmeyer gelingt so ein dialogischer Ansatz, der für alle Seiten fruchtbar sein kann: für Sympathisanten ebenso wie für Kritiker von Steiners Werk und nicht zuletzt auch für überzeugte Anthroposophen, die in diesem Buch manche spannende Perspektive entdecken werden.
Seit dem sogenannten „PISA-Schock“ hat es keine so massive Aufforderung zur Neuorientierung unserer Schulen gegeben, wie dies gegenwärtig unter dem Schlagwort der „digitalen Bildung“ geschieht. Große und längst auch politisch mächtige Digitalkonzerne versuchen, Einfluss auf schulpolitische Entscheidungen zu nehmen. Zentrales Anliegen dieser Schrift ist daher eine Diskussion der Frage, wie eine bildungstheoretisch fundierte Auseinandersetzung mit der Digitaltechnik beschaffen sein sollte und auf welche Weise von solchen Positionen her über den pädagogischen Sinn bestimmter technischer Mittel begründet geurteilt werden kann. In der gegenwärtigen Diskussion gerät zunehmend auch die „kulturelle Bildung“ zugunsten einer wieder stärkeren bildungspolitischen Konzentration auf die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ins Hintertreffen. Das wäre jedoch auch für diese Lernbereiche verhängnisvoll, denn neuere Forschungen zeigen, dass naturwissenschaftliche und künstlerische Interessen sehr viel enger verbunden sind, als man das bisher angenommen hat. Einige aktuelle Forschungen dazu werden hier vorgestellt und mit Blick auf Perspektiven der kulturellen Schulentwicklung erörtert. In einem solchen Denk-Zusammenhang können dann auch Chancen wie Gefahren der Digitaltechnik pädagogisch begründet erörtert werden.
Das Buch stellt eine umfassende Forschungsmethodologie für das Gebiet der ästhetischen Bildung vor. Die Darstellung unter anderem biografischer, struktur- und erlebnisanalytischer Methoden bietet insbesondere für die Wirkungsforschung wesentliche Arbeitshilfen. Das Buch stellt erstmals eine umfassende Forschungsmethodologie für das Gebiet der ästhetischen bzw. kulturellen Bildung vor. Der auch in Deutschland zunehmend betriebenen Wirkungsforschung bietet es eine grundlegende Orientierung, ästhetische Bildungsprozesse in einer komplexen Weise zu erforschen. Ausführlich werden sechs Methoden mit zahlreichen Beispielen erläutert: Bildungstheoretische Strukturanalysen, Erlebnisanalysen, die Interpretationen biografischer Berichte, die Erforschung von Körperresonanzen, die Analyse volitionaler Prozesse und Begriffsklärungen des Ästhetischen.