Nicht umsonst beginnt der Ägypter El Bardanohi sein Buch mit einer fiktiven Fortsetzung von Hans Christian Andersens Geschichte „Des Kaisers neue Kleider“. Auch sein zweites Buch aus dem „Schloss“, einem Heim für behinderte Menschen, beschäftigt sich mit Sein und Schein. Diesmal richtet er den Fokus allerdings nicht auf die Schlossbewohner, sondern auf diejenigen, die sie betreuen, führen und verwalten. Sieben Jahre lang hat Bardanohi als Basismitarbeiter des „Schlosses“ schlaglichtartig seine Beobachtungen und kleine Begebenheiten gesammelt, lakonisch erzählt er aus dem Leben der Mitarbeiter und Führungskräfte, berichtet von Macken und Ticks, von Verfügungen und Weisungen. Bardanohi geht es dabei nicht um Handlungsanweisungen oder Management-Instrumente - er liefert einen unzensierten Blick in den Alltag einer Einrichtung und ihrer Mitarbeiter, ohne zu kommentieren oder zu beschönigen. Und er hat einen guten Grund, Schloss, Bewohner und Betreuer in der Anonymität zu belassen.
Helga Diel Livres




Die Reihe Managementkonzepte versucht den Dialog zwischen Praxis und Wissenschaft sowie zwischen Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern. Es geht um die Publikation theoriegeleiteter und praxisrelevanter Konzepte aus den Bereichen „Lernen“, „Bildung“ und „Entwicklung“ (Organisations-, Management- und Personalentwicklung). Die Ethnologie kann durch ihren besonderen Blick auf Menschen, Gesellschaften und Kulturen wichtige Impulse für Unternehmen liefern, die bestrebt sind, sich auf dem internationalen Markt zu behaupten. In diesem Buch wird das ethnologische , Sehen' und , Verstehen' auf die Organisationsentwicklung übertragen. Organisationsberater sollen ethnologische Verfahren kennenlernen, mit deren Hilfe sie den Anforderungen eines Organisationsentwicklungsprozesses gerecht werden können. Ziel ist es, ethnologische Ansätze für das Verstehen von Prozessen in Unternehmen von heute anwendbar zu machen.
Schlossportraits
- 128pages
- 5 heures de lecture
Einer war im früheren Leben Matrose. Ein anderer hat auf dem Wochenmarkt Obst und Gemüse verkauft. Eine Frau ist eine Spätberufene. Nun arbeiten sie alle im Schloss. Das „Schloss“ ist ein Heim für Menschen mit geistiger Behinderung. Auch in seinem dritten Buch nimmt der Ägypter El Bardanohi den Leser mit in den abgeschlossenen Mikrokosmos des Schlosses, in die Welt seiner Herren, Bewohner und Bediensteten. In diesem Buch dreht sich alles um die Mitarbeiter des Schlosses. Schlaglichtartig setzt der Autor, selbst Basismitarbeiter des Heimes, Typen und Temperamente, Alltägliches und Außergewöhnliches in kurzen Texten in Szene - bunte Mosaiksteine, die sich zu einem lebendigen Bild des Lebens von Bewohnern und Mitarbeitern zusammensetzen. Lakonisch, ohne zu kommentieren, stellt der Autor kleine Begebenheiten, Dienstanweisungen, kurze Dialoge und Portraits der handelnden Personen nebeneinander, die sich zu einem vielschichtigen Bild ergänzen.
Schloss der Fremden
- 118pages
- 5 heures de lecture
„Geschichten einer entfremdeten Welt“ hat der Ägypter El Bardanohi seine Beobachtungen genannt. Entfremdet, weil sie von den Bewohnern eines Heims für geistig behinderte Menschen handeln, die aus der Gesellschaft ausgeschlossen leben. Es sind Geschichten einer „Kultur von nebenan“, deren Akteure in Wirklichkeit jedoch weit weg sind, obwohl sie mitten unter uns leben, die der Autor in sieben Jahren gesammelt hat. Bearbeitet hat sie die Ethnologin Helga Diel, die als Trainerin für interkulturelles Management arbeitet. Es sind Begebenheiten aus dem Heim, das der Autor „Schloss“ nennt - lakonisch geschilderte Beobachtungen, alltägliche Gespräche und knappe Portraits, die ein Schlaglicht auf die Lebenssituation von Bewohnern und „Schlossangestellten“ werfen.