"Eroberungen" ist ein lyrischer Zyklus von Steiner, der durch emotionale Intensität, philosophische Reflexionen und sinnliche Sprache besticht. Das Werk thematisiert persönliche Transformation und universelle Themen wie Liebe und Identität. Steiners elegante Sprache drückt komplexe Emotionen aus und regt zum Nachdenken an.
Franz Baermann Steiner Livres



Zum 100. Geburtstag des Lyrikers und Gelehrten am 12. Oktober 2009: Eine Auswahl aus den unveröffentlichten Aufzeichnungen von Franz Baermann Steiner. Der dritte und abschließende Band der Werke in Einzelausgaben von Franz Baermann Steiner liefert eine umfassende Auswahl aus den unveröffentlichten Notizen des Lyrikers und Sozialanthropologen: Die gut 5.000 Ringbuchseiten aus dem Nachlass, die im Deutschen Literaturarchiv Marbach verwahrt sind, enthalten eine Fülle von kurzen Texten ohne Gattungsbeschränkung: Aphorismen, Essays, lyrische Gedanken, Sprachphilosophisches, Satiren und Polemiken. Die Erfahrungen des Exils, religiös grundierte Zivilisationskritik finden sich darin ebenso wieder wie literatursoziologische und -typologische Überlegungen. Steiners Notizen sind vergleichbar mit den zur gleichen Zeit begonnenen Aufzeichnungen des mit ihm befreundeten Elias Canetti (»Die Provinz des Menschen«). »Das Leben kann nur eins von beiden sein: entweder ein Versuch, von dem wir nie wissen, ob er gelingt, gelungen ist, oder ein Befolgen von Gesetzen, die jenseits von Gelingen & Mißlingen sind.« Franz Baermann Steiner
Zivilisation und Gefahr
Wissenschaftliche Schriften
Franz Baermann Steiners vielfältiges, theoretisches Werk erscheint erstmals in deutscher Sprache. Als Anthropologe war er Teil der Gruppe um E. E. Evans-Pritchard, die die moderne angelsächsische Sozialanthropologie prägte. Sein postum veröffentlichtes Buch „Taboo“ gilt als Standardwerk. Steiner erkannte, dass der Begriff des Tabus die Distribution und Bewältigung von Gefahr als Zentrum der Gesellschaftsbildung thematisiert: Tabu und Gefahr ermöglichen es einer Gesellschaft, ihre Werte zu formulieren. Nach dem Krieg hielt Steiner die Vorstellung von Naturbeherrschung als Ziel des „Prozesses der Zivilisierung“ für einen Mythos, da es vielmehr um Macht über Menschen, Ausbeutung und Vernichtung gehe. Der Band „Zivilisation und Gefahr“ vereint klassische Texte zum Tabu, zur Theorie der Arbeit und Wirtschaft sowie Steiners Überlegungen zu Erkenntnistheorie, Politik, Literatur und Religion. Zudem werden seine Gedanken zur Sklaverei, basierend auf Auszügen seiner unveröffentlichten Dissertation, erstmals in deutscher Sprache präsentiert. In einem umfassenden Nachwort analysieren die Herausgeber den Ursprung von Steiners Denken und seine nachhaltige Wirkung auf die moderne Anthropologie sowie seine erste vollständige Biographie, gestützt auf neue Quellen. Theodor W. Adorno bemerkte, dass es symptomatisch für den Zustand der Welt sei, von einem solch bedeutenden Denker erst nach seinem Tod zu erfahren.