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Patricia Josefine Marchart

    Wilde
    Autistische Welten in Zeichnung, Text, Foto und Film
    Jemand
    • Jemand

      • 165pages
      • 6 heures de lecture

      Plötzlich war alles anders geworden, und sie fand nicht mehr in ihr Leben zurück, nicht einmal in ihre Wohnung; ratlos stand sie vor der Tür – dann warf sie den Schlüssel durch den Zeitungsschlitz, drehte sich um und ging. Begonnen hatte der Tag unauffällig: Sie war ins Städtische Parkbad gegangen, um zu massieren, Glieder und Leben einzurenken. Heilen wollte sie, lösen, mit äußerster Vorsicht ging sie ans Werk – doch plötzlich starb der Mann unter ihren Händen: 'Er hat mich in den Tod mitgerissen und auf der Welt zurückgelassen.' Sie müßte sich neu erfinden, das wäre die Rettung, zuvor aber müßte sie sich auslöschen, endgültig. 'Jemand' ist der Roman einer äußeren und inneren Reise. Er erzählt von einer jungen Frau, die sich allein auf einen Weg macht, dessen Ziel sie nicht kennt, nur wünschen (oder träumen) kann. Im italienischen Süden, am Meer, kommt sie ihm schon näher, doch ein Mal muß sie noch zurück, bevor sie – mit aller Entschiedenheit und Kraft – endgültig neu beginnt.

      Jemand
    • Das Welt-Sprach-Bild von Menschen mit autistischen Eigenschaften folgt keinen tradierten Regeln. Sprachliche Eigensysteme durchbrechen codierte Funktionalität von Bedeutung und Inhalt von Sprache. Das „autistische Sprach- und Denkverständnis“ ist ein weitgehend unerforschtes Feld. Was Autismus ist, ist keineswegs geklärt. Den „Autisten“ gibt es nicht. Maximal kann man von „autistischen“ Eigenschaften sprechen. Das Buch gibt einen komplexen Einblick in die individuelle Wahrnehmung von Menschen mit autistischen Eigenschaften. Mit Hilfe der angewandten Medien - Text, Zeichnung, Foto, Film – entwickelt die Autorin das „Impuls-Acting“, eine Basis für den Kommunikationsaustausch zwischen „Autisten und Nichtautisten“. Durch das Auflösen gängiger Kommunikationsformen, wie den reinen Dialog, oder themenbezogene Gespräche und stattdessen aber den Einsatz von visualisierten Botschaften einzusetzen, ergeben sich viele andere Zugänge und Möglichkeiten zur Kommunikation. Menschen mit autistischen Eigenschaften haben durch ihre besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten Zugang zu unentdecktem Wissen. Sie können auf Informationskanäle zugreifen, die „Nichtautisten“ verborgen sind.

      Autistische Welten in Zeichnung, Text, Foto und Film
    • Sie heißen Soma, Franziska, Wendy, Lisa, Jade. Sie leben in Ghana, Österreich, Amerika, Finnland, China. Jede von ihnen hat ihre Geschichte. Momente daraus erfahren wir. Im Zentrum steht der eigene Körper, vital, verwundbar. Er beginnt zu begehren, zu lieben: selbstverständlich, zügellos, ohne Scham. Gewalt kann ihm angetan werden, von den Vätern, von den Männern, dann wehrt er sich, mit allen Mitteln, die er hat. Es sind viele. Die Frauen dieses Bandes sind ungestüm, nicht zu bändigen, aber sie kennen Verzweiflung und Angst. Sie verletzen Regeln, auch sich selbst, doch immer wieder gelingt es ihnen, die Kraft, die sie bedroht, zu verwandeln. Dann sind sie, für Augenblicke, unversehrt. Eine Verbündete finden sie in der Erzählerin. Sie mischt sich in die Geschichten ein, treibt ihre Figuren an, fordert sie auf, einen Schritt weiterzugehen. Und dann noch einen. „Es ist so einfach zu leben, Ich weiß nicht, ob ich es kann“, heißt es einmal. Darum geht es. Um nichts weniger als das.

      Wilde