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Karin Birge Gilardoni-Büch

    Spiegelungen
    Dizionario Tedesco
    Einbildungskraft als Organon der Ethik
    • Einbildungskraft als Organon der Ethik

      • 235pages
      • 9 heures de lecture

      Vorliegende Studie wagt die ungewöhnliche Zusammenschau zweier Dichter, deren Werk unterschiedlicher nicht sein könnte: Novalis und Leopardi. Während Novalis' Schriften sich selbst in ihren eher düsteren Teilen stets von der Sinnhaftigkeit unserer Existenz überzeugt zeigen, stellt der zum Nihilismus tendierende Leopardi die Nichtigkeit all unseres Tuns und Strebens heraus. Die Studie zeigt, inwiefern beide Denkbewegungen derselben Grundhaltung entspringen. Ausgehend von der philosophischen Analyse menschlichen Daseins erkennen beide Denker in der Imagination das Schlüsselvermögen für eine dem Dennoch verschriebene Lebenspraxis, in welcher der Dichter die Rolle eines 'Seelenarztes' übernimmt. Dass sich bei Leopardi Ethik und Poetik im Rahmen einer Reflexion über die Romantik und das Romantische verschränken, verleiht dieser Gedankenkonstellation ihren besonderen Reiz.

      Einbildungskraft als Organon der Ethik
    • Welche Räume öffnen sich, greift eine Autorin der Gegenwart auf den Mythos zurück? Welche Möglichkeiten, mit damaliger und heutiger Zeit umzugehen, eröffnen sich, wenn Figuren des kulturellen Gedächtnis wiederbelebt werden, um der Frage nach Selbst- und Fremdbestimmung, dem Widerstreit des Einzelnen mit sich selbst und der Gesellschaft nachzugehen? Sowohl in Kassandra als auch in Medea. Stimmen sucht Christa Wolf mit Hilfe des Mythos die Gründe auszuloten, welche die beiden Frauenfiguren in ihre Negativschablonen pressten. Dabei setzt sie den der Mündlichkeit verpflichteten Mythos einer sich im Schriftlichen entfaltenden Literatur entgegen - einer Literatur, deren Niederschrift sich über Jahrhunderte hinweg an einer von Männern vorgegebenen, ästhetischen Blickrichtung orientierte. Letztlich wird allerdings auch der Mythos selbst als in Machtstrukturen befangen entlarvt. Mündlichkeit und Schriftlichkeit einerseits sowie Wirklichkeit und Möglichkeit andererseits bilden die Pfeiler, zwischen denen die vorliegende Studie die Auseinandersetzung Christa Wolfs mit Geschichte und ihrer Herausbildung in der narrativen Überlieferung spannt. Entscheidende Impulse für die Offenlegung der politischen Dimension der Wolfschen Texte verdankt die Studie den Analysen zweier zeitgenössischer Philosophen: Michel Foucault (Heterotopie) und Giorgio Agamben (Homo sacer. Il potere sovrano e la nuda vita).

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