Warum sollten Lehrkräfte für Geschichte in Deutschland und Frankreich sich für die Herausforderungen ihrer Kollegen jenseits der Grenze interessieren? Eine deutsch-französische Veröffentlichung zum Geschichtsunterricht erscheint auf den ersten Blick überflüssig, da unsere Lehrmethoden längst keine einseitigen oder falschen Darstellungen mehr verbreiten. Statt nationalistischer Inhalte zeigt sich jedoch ein „didaktischer Nationalismus“. Der Umgang mit Geschichte und die Standards für guten Geschichtsunterricht variieren erheblich zwischen den beiden Ländern. Lehrkräfte, die nur ihre eigenen Standards kennen, haben oft den Eindruck, dass im Nachbarland, einem zentralen Land Europas, „schlechter Unterricht“ erteilt wird. Historiker und Didaktiker beider Länder bieten Lösungen für dieses Dilemma an und erweitern den Blick über die bilaterale Einigung hinaus, um einen Geschichtsunterricht für Europa zu fördern. Diese Auseinandersetzung ist entscheidend, um ein besseres Verständnis und eine gemeinsame Basis für den Geschichtsunterricht in Europa zu schaffen. Indem wir die unterschiedlichen Perspektiven und Ansätze anerkennen, können wir voneinander lernen und den Geschichtsunterricht für zukünftige Generationen verbessern.
