In den 1950er-Jahren erlebte Düsseldorf einen tiefgreifenden Wandel, geprägt von Wiederaufbau und wirtschaftlichem Aufschwung als neue Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens. Diese Zeit ist durch eine Vielzahl von Fotografien aus dem Stadtarchiv dokumentiert, die nicht nur den Wiederaufbau, sondern auch Freizeit, Kultur, Wirtschaft und das Brauchtum zeigen. Besonders betont wird die bedeutende Rolle des Rheins und die berühmte Königsallee, die in diesen Veränderungen eine zentrale Rolle spielt. Traditionen wurden dabei nicht vernachlässigt, was die Vielseitigkeit der Stadt unterstreicht.
Benedikt Mauer Livres






Der Begriff „Erinnerungsorte“ ist eine Metapher. Er bezieht sich auf die Konzeption des französischen Historikers Pierre Nora: Als „Erinnerungsorte“ können sowohl tatsächliche Orte wie z. B. Museen, Denkmäler oder Kirchen gelten als auch natürliche oder juristische Personen, Ereignisse oder Abstrakta, die identitätsstiftende Funtkion besitzen. Der vorliegende Band mit Beiträgen von 41 Autoren versammelt über 120 Düsseldorfer Erinnerungsorte aus Architektur, Geschichte, Kunst, Literatur, Musik, Brauchtum und Glaube – von A wie Aktion Rheinland über K wie Königsallee und W wie Worringen 1288 bis Z wie ZERO.
Das Heute hat Geschichte
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Es gibt nur wenige Regionen in Deutschland, die eine ähnlich dichte Kunst- und Kulturlandschaft aufzuweisen haben wie das Rheinland. Städte unterschiedlicher Größe und auf den ersten Blick kaum berührte Naturlandschaften liegen eng beieinander; sie sind Zeugen einer bewegten Vergangenheit. Einer der besten Kenner dieser rheinischen Geschichte ist Prof. Dr. Clemens von Looz-Corswarem, denn sie ist der Hauptgegenstand seiner jahrzehntelangen Forschungen. Der langjährige Leiter des Stadtarchivs der Landeshauptstadt Düsseldorf versteht sich nicht nur als Chronist dieser Stadt, sondern sieht ihre Geschichte immer als Teil eines größeren Ganzen, eben des Rheinlands. Anlässlich seines 65. Geburtstags haben sich über 30 Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Fachgebieten zusammengefunden, um ihn mit dieser Festschrift, die auch seine vielfältigen Forschungsinteressen spiegeln soll, zu ehren. Sie nähern sich dem (vornehmlich) rheinischen Gestern als Literatur- und Kunst-, als Wirtschafts- und Geschichtswissenschaftler, als Denkmalpfleger und Archivare und zeigen dabei auch, wie viel es noch zu erforschen gibt – nicht zuletzt durch den Jubilar.
Barocke Herrschaft am Rhein um 1700
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Jan Wellem als Begründer der Kunststadt Düsseldorf: Johann Wilhelm II., Kurfürst von der Pfalz, Herzog zu Jülich-Berg gehörte an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert zu den wichtigsten Kunstsammlern Europas. Seine Düsseldorfer Gemäldegalerie, der durchaus auch eine politische Bedeutung zukam, begründete den Ruf Düsseldorfs als Kunststadt. Darüber hinaus war er im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation einer der wichtigsten politischen Akteure, auch im Konzert der europäischen Mächte spielte er eine bedeutende Rolle. Bis heute ist er in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt als „Jan Wellem“ bekannt. Das in Düsseldorf anlässlich seines 350. Geburtstags gefeierte „Jan-Wellem-Jahr“ 2008 bot zahlreiche Gelegenheiten, Leben und Werk des Barockfürsten Revue passieren zu lassen. In diesem Kontext veranstaltete das Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf zusammen mit dem Landschaftsverband Rheinland eine wissenschaftliche Tagung, die den Kurfürsten und seine Zeit aus historischer und kunsthistorischer Perspektive in den Blick nahm.
Der Fürst und seine Stadt
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Unter der Regentschaft des in Düsseldorf liebevoll „Jan Wellem“ genannten Kurfürsten Johann Wilhelm II. (1658–1716) erlebte die Haupt- und Residenzstadt Düsseldorf einen seinerzeit noch ungekannten wirtschaftlichen Aufschwung. Als Landesherr gestaltete Jan Wellem das äußerliche Erscheinungsbild seines Herrschaftszentrums: Es sollte natürlich auch der Darstellung der eigenen herrschaftlichen Person gerecht werden. Mit der Zielsetzung, Düsseldorf in seiner ganzen repräsentativen Pracht zu zeigen, wurden zahlreiche Neubauten von ihm angeregt. Im Buch werden die architektonischen Veränderungen zur Zeit Jan Wellems anhand zahlreicher ausgewählter Bauwerke dargestellt. Es bietet einen Einstieg in die Stadtarchitektur des 18. Jahrhunderts und die Möglichkeit, auch heute noch fachkundig auf den Spuren des Barockfürsten durch Düsseldorf zu wandeln.
"Gemain Geschrey" und "teglich Reden"
Georg Kölderer - ein Augsburger Chronist des konfessionellen Zeitalters
Die Chronik Georg Kölderers (1550?-1607) ist eine bedeutende Quelle für das späte 16. Jahrhundert. Als Handelsdiener und -schreiber im Augsburger Handelshaus Weiß erhielt er durch die Fuggerzeitungen zahlreiche Neuigkeiten aus dem In- und Ausland. Neben Druckerzeugnissen war das gesprochene Wort für ihn von großer Bedeutung, weshalb er sich von verschiedenen Personen über aktuelle Ereignisse in Augsburg informierte. Religionsfragen, insbesondere im Kontext der bikonfessionellen Stadt, spielten eine zentrale Rolle, wie im Kalender- und Prädikantenstreit deutlich wird. Zudem spiegeln sich Diskussionen über städtische Veränderungen durch Elias Holls Bauprojekte und das Brunnenbauprogramm in der Chronik wider. Kölderers berufliche Situation ermöglichte ihm, über Augsburg hinaus zu blicken; das Reich war ein häufiges Thema. Politische Veränderungen, dynastische Konflikte, bewaffnete Auseinandersetzungen und die daraus resultierenden konfessionellen Spannungen waren ebenso von Interesse wie Kometenerscheinungen und Wundergeburten. Besonders bemerkenswert sind seine Darstellungen von Kaiser und Reichsinstitutionen sowie deren Legitimität. Ergänzende kulturhistorische Kommentare behandeln Körper-, Krankheits- und Todeserfahrungen, Hexenglauben, Wunderwahrnehmung und Traumschilderungen. Im Vergleich zu anderen Chroniken zeichnet sich Kölderers Werk durch eine breite Themenvielfalt und hohes Reflexionsniveau aus, was mit dem historische