Exploring the interplay between reading and being read, the book delves into the philosophical insights of Karl Jaspers, a pivotal figure in existence philosophy and psychiatry. Born in 1883, Jaspers' influential works, including "Psychology of World Views" and "General Psychopathology," established his authority in both fields. His career was marked by significant challenges, including his forced retirement due to his wife's Jewish heritage. This text examines his contributions to understanding self-identity and the complexities of human perception and relationships.
Matthias Bormuth Livres






Der Katalog „Wahrheit ist, was uns verbindet“ erscheint im Jaspers-Jahr 2008 zur Ausstellung der Universität Oldenburg. Die Kunstausstellung stellt ein Novum dar, sie sucht aus Anlass des 125. Geburtstags von Karl Jaspers den Dialog zwischen Philosophie, Kunst und Krankheit. Der fächerübergreifende Horizont des Psychiaters und Existenzphilosophen prägt die zweifache Ausrichtung des Buchs. Auf Seiten der bildenden Künste ist es besonders das Werk Olafur Eliassons, das im Abschnitt „Licht und Wahrnehmung“ die Perspektiven von Jaspers ästhetisch aufgreift.
Die Verunglückten
- 247pages
- 9 heures de lecture
Es ist etwas Unheimliches um diese vier Menschen, mit denen sich einige der vielleicht bedeutendsten Momente der deutschen Geschichte nach 1945 verbinden. Matthias Bormuth schaut hinter die politisch aufgeheizten Momente, in denen die deutschsprachige Öffentlichkeit in den Siebziger Jahren den Atem anhielt: bei Verhaftung und Selbstmord der begabten Publizistin Ulrike Meinhof; bei der Nachricht vom Flammentod einer der sensibelsten Autorinnen deutscher Sprache, der gefeierten Ingeborg Bachmann; beim Suizid von Jean Améry, den die Tatsache, dass er Auschwitz überlebt hatte, nicht leben ließ; und bei der Nachricht vom einsamen Tod des auf einer Insel in der Themsemündung dem Alkohol erlegenen Uwe Johnson. Was verbindet diese auf so unterschiedliche Weise zu Prominenz gelangten Stars, die ihr Leben nicht aushalten konnten?
Freundschaft in finsteren Zeiten
Mit Erinnerungen von Mary McCarthy, Alfred Kazin, Jerome Kohn und Richard Bernstein
Die politische Dimension der Freundschaft entfaltet Hannah Arendt in ihren klassisch gewordenen »Gedanken zu Lessing«, die das gemeinsame Interesse an der Welt betonen. Denn die geschlossene Welt der »Brüderlichkeit«, in die »Erniedrigte und Beleidigte« sich ehemals zurückziehen konnten, ist in »finsteren Zeiten« zerstört worden, der Rückzug ins Private gescheitert und das Vergangene nicht zu bewältigen. Hannah Arendt setzt diesen verlorengegangenen Möglichkeiten eine Vision der Freundschaft entgegen, deren politische Leidenschaft vom gemeinsamen Interesse für die Welt lebt. Ihre ebenso polemische wie tröstende Auffassung des Miteinanders erhält im Licht der gegenwärtigen Polarisierung der Gesellschaft und politisch-gesellschaftlicher Krisen neue Bedeutung und Kraft.
Zu Friedrich Nietzsches prägendem Einfluss auf Thomas Manns gesamtes Schaffen. Seit den literarischen Anfängen kann man Thomas Mann im Lichte Nietzsches lesen. Beide teilen das Erlebnis Schopenhauer, die Spannung zwischen Leben und Geist. Schon Tonio Kröger verdankt seine ästhetische Kontur dem Philosophen, ebenso prägt dessen Skepsis die späteren Betrachtungen eines Unpolitischen, so im Willen zum offenen Glauben. Das ambivalente Bild Nietzsches, das zwischen Aufklärer und Prophet changiert, akzentuiert Thomas Mann über die Jahre von Weimarer Republik und Nationalsozialismus in Romanen, Erzählungen und Essays immer wieder neu. Der Zauberberg wäre ohne den modernen Nihilismus nicht denkbar, die mythischen Josephs-Romane leben mit von Nietzsches Tiefenpsychologie. Betont kritisch spiegelt Doktor Faustus die weltanschauliche Besessenheit zwischen Genie und Wahnsinn. Die Distanz zum späten Nietzsche speist sich aus Thomas Manns religiösem Humanismus, wie der ideengeschichtliche Essay besonders im Blick auf Goethe zeigen will. Aber der Weimarer Klassiker steht ebenso für die nietzscheanische Idee der Maske, die Thomas Mann in ihrer spielerischen Vieldeutigkeit besonders schätzt. Lebenslang entzieht er im Schreiben seine tiefsten Überzeugungen geheimnisvoll dem zudringlichen Blick, gleich Kulissen, die beständig zurückweichen.
Franz Kafkas Erkrankung veränderte sein Leben befreiend: Er gab seinen ungeliebten Beruf auf, löste eine belastende Verlobung und fand letztlich zu sich selbst und Dora Diamant. Matthias Bormuth, ehemaliger Arzt und nun Philosoph, erkennt die Verbindungen zwischen Krankheit und Freiheit, ähnlich wie bei anderen bedeutenden Denkern.
Erich Auerbach
Kulturphilosoph im Exil
Die Essays skizzieren die intellektuelle Biographie des deutsch-jüdischen Kulturphilosophen und bieten Erich Auerbachs Idee des Säkularen sowie Konstellationen seines Exils. Erich Auerbach (1892-1957) schrieb als Philologe im Istanbuler Exil »Mimesis. Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur«. Der literaturhistorische Klassiker reicht von Homer und der Bibel über Dante und Montaigne bis hin zur Moderne von Joyce, Proust und Virginia Woolf. Auerbachs Interpretationen sind angeregt von der Kulturphilosophie Giambattista Vicos. Der erste Teil des Bandes entfaltet die intellektuelle Biographie des deutsch-jüdischen Gelehrten, der von seinem Marburger Lehrstuhl vertrieben wurde und nach dem türkischen Jahrzehnt noch in Princeton und Yale internationale Anerkennung fand. Wie eigenwillig Auerbach die säkulare Perspektive im Detail erschloss, demonstrieren Essays zu Paulus, Dante, Vico und Montaigne. Die Sammlung schließt mit vier Fallvignetten, die den Kulturphilosophen in exemplarischen Konstellationen des inneren und äußeren Exils zeigen. Unter anderem wird seine frühe Freundschaft mit Walter Benjamin beleuchtet.
In der Aufklärung prägte Kant die Idee weltbürgerlicher Freiheit. Karl Jaspers und Hannah Arendt sprachen von einem 'Geisterreich', dem die Essays in vielen anderen Werken nachspüren.0Aufklärung soll nach Kant zu weltbürgerlicher Freiheit führen. Die weitreichenden Folgen, welche diese Idee in Religion, Philosophie, Literatur und Politik schaffen kann, erkunden die biographischen Essays bis in die Moderne.0Hannah Arendt und Karl Jaspers sprachen emphatisch vom 'Geisterreich', das Intellektuelle in weltbürgerlicher Absicht zeitübergreifend bilden. Und doch ist alle persönliche Nachdenklichkeit auch von der geschichtlichen Zeit geprägt. So werden nach Kant gegen vielfältige Widerstände Hamann, Humboldt und Hölderlin um 1800 zu besonderen Figuren der Freiheit.0Den politischen Raum der Moderne eröffnet Max Weber, während Jürgen Habermas ihn anders bis ins 21. Jahrhundert denkt. Eigenwillige Geister wie Peter Suhrkamp und Dietrich Bonhoeffer spitzen nach 1933 die deutschen Erfahrungen in ihrem Denken und Handeln zu, während Ingo Schulze sie unter gewendeten Verhältnissen heute literarisch neu ins Gespräch bringt.0Neben Paul Celan stehen Virginia Woolf und Adam Zagajewski exemplarisch für europäische Figuren der Freiheit, die in ganz unterschiedlichen Lebenslagen aus dem poetischen Bewusstsein der eigenen Individualität leben.
Offener Horizont. Bd.2014/1
- 316pages
- 12 heures de lecture
Erstmalig publiziert die Karl Jaspers-Gesellschaft ein Jahrbuch. Der »Offener Horizont" betitelte Band des Jahrbuchs der Karl Jaspers-Gesellschaft enthält ausgewählte Vorträge, die vom Juni 2013 bis zum Juni 2014 zumeist im Karl Jaspers-Haus gehalten wurden. Erstmalig publiziert die Karl Jaspers-Gesellschaft ein Jahrbuch. Der »Offener Horizont" betitelte Band des Jahrbuchs der Karl Jaspers-Gesellschaft enthält ausgewählte Vorträge, die vom Juni 2013 bis zum Juni 2014 zumeist im Karl Jaspers-Haus gehalten wurden. Aus dem Wolfgang Frü Auf Karl Jaspers` Spuren oder Vom Denken über die Grenzen der Fächer Fritz Dankrede zur Verleihung der Ehrendoktorwürde Inge Erinnerungen an Golo Mann Ulrich v. Bü Karl Löwiths Exiltagebuch - In 18 Jahren um die Welt Michael Max Weber und die Moderne Hans-Jörg Neuschä Gedanken und Erinnerungen - Erich Auerbach als Autor der Mimesis Martin Erich Auerbach - Ein Portrait in Briefen Frank Rutger Ernst Robert Curtius als Goetheforscher und Kritiker von Karl Jaspers Eduard Die Macht der Erinnerung. Geschichtsreflexion im Werk von Werner Tübke
