"Die rund 700 erhaltenen Briefe des Dresdner Künstlerpaars Hans Grundig (1901-1958) und Lea Grundig (1906-1977) sind in ihrer Art einzigartig und bis heute mehrheitlich unveröffentlicht. Vor allem die Liebes- und Künstlerbriefe umfassen nicht nur drei Gesellschaftssysteme, sondern auch mehrere Länder. Sie thematisieren Fragen des Verhältnisses von Kunst und Politik, von Religion und Gesellschaft sowie von Widerstand, Exil und Migration. Im Vorfeld der geplanten Edition geben Beiträge ausgewiesener Autor/-innen Einblick in die Editionsarbeit und vor allem auch die Dimension und zeitgeschichtliche Umgebung der Korrespondenz. Ihre Erschließung wird die Grundlage für Forschungsprojekte im Kontext deutscher Diktaturerfahrungen, jüdischer Geschichte, künstlerischer Milieus und Netzwerke bilden. Hintergründe zur Erforschung eines bisher unbekannten Briefwechsels" -- Publisher's website
Kathleen Krenzlin Livres






Die ernsten, ausdrucksstarken Werke der Malerin, Bildhauerin und Graphikerin Käthe Kollwitz (1867–1945) sind, vielfach in Auflagendrucken wie Publikationen reproduziert, ungemein populär. Umso erstaunlicher ist, dass Lebensumstände, Begegnungen, ja ganze biographische Stationen einer der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts weitgehend im Dunkeln liegen. Dieser Band, der kein klassischer Katalog sein will, stellt nicht allein ausgewählte Exponate der gleichnamigen Ausstellung in opulenten Bildstrecken vor, etwa Druckgraphiken mit Bezug zu Berlin oder den berühmten »Weberzyklus«. Vielmehr ergründen wunderbar lesbare Beiträge ihre künstlerische Findungsphase, fangen den Zeitgeist ein, erfassen ihre bemerkenswert liberale, emanzipierte Haltung, ihre politischen Ambitionen, aber auch beschwerliche Erlebnisse. Die Autoren widmen sich in reich illustrierten Essays Kollwitz’ Leben in der Weißenburger Straße 25, erhellen dank umfänglicher Recherchen ihren Alltag in Prenzlauer Berg oder ihr Verhältnis zur Sowjetunion – Themen, die bisher nicht oder nur marginal verhandelt wurden.
Die Ausstellung stellt auf überraschende Weise unverwechselbare Positionen der gegenwärtigen Zeichnung vor. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich dem freien und einvernehmlichen Umgang mit den Mitteln, Möglichkeiten und Grenzen des Mediums widmen. 'Zeichnung der Gegenwart' versucht, die individuelle Herkunft der konkreten Zeichnung zu erforschen und die unmittelbare Abstammung von der Figur, Landschaft oder dem sonst wie sichtbaren zeichnerischen Anlass als Möglichkeit ebenso einzubeziehen, wie ein sich durch die Linie Ausdruck verschaffendes, strukturell-konzeptionelles Gedankengebäude, das nicht zuerst mimetische Absichten verfolgt. 00Exhibition: Galerie Parterre, Berlin, Germany (16.07-21.09.2014).
Einar Schleef hat in fast allen künstlerischen Metiers gearbeitet – am Theater ebenso wie als Schriftsteller, Filmemacher, Fotograf und Maler. Das Arbeitsheft „Kontainer Berlin. Einar Schleef - Zeichnungen“, das begleitend zur gleichnamigen Ausstellung in der Galerie Parterre in Berlin erscheint, richtet den Blick auf den Zeichner Schleef und versammelt 150 zumeist unveröffentlichte Zeichnungen aus dem Bildernachlass Einar Schleef des Kunstmuseums der Stiftung Moritzburg Halle. Sie sind in den 1960er bis 1980er Jahren in Berlin entstanden oder haben die Stadt zum Thema. Mit Textbeiträgen von Kathleen Krenzlin, Sibylle Wirsing, Florian Havemann, Ricarda Bethke, Manfred Butzmann, einem Gespräch mit Lothar Trolle und der Erzählung Unruhe von Einar Schleef.
Gerhard Hillich (1944–2000) war einer der eigenwilligsten, bescheidensten, besten und verkanntesten Maler im Osten Berlins. Der vorliegende Personalkatalog – sein erster überhaupt – erschien anläßlich einer Gedenkausstellung in der Galerie Parterre in Prenzlauer Berg – der Gegend, in der er selbstverständlich lebte, ohne sich je einer der Szenen zugehörig zu fühlen.