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Beate Kutschke

    Wildes Denken in der neuen Musik
    Gemengelage
    Neue Linke, neue Musik
    Musikkulturen in der Revolte
    • Musikkulturen in der Revolte

      • 249pages
      • 9 heures de lecture

      „Und die neue Musik sollte in diesem Sinn eigentlich eine Musik sein, die sich für eine neue Gesellschaft eignet.“ – Der amerikanische Komponist Christian Wolff brachte damit in der Mitte der 1970er Jahre auf den Punkt, was linksintellektuelle Musiker, Komponisten und Musikschriftsteller seit 1968 leitete. Die Studenten- und Protestbewegungen der 1960er Jahre hatten einen Wandel in Bewegung gesetzt, der sich nicht nur in veränderten Lebensstilen und Geschlechterrollen, ökologischem Bewusstsein und neuer Pädagogik niederschlug, sondern auch die Kultur und Kunst in entscheidendem Maße prägte. Wie die Kulturform Musik an dem gesamtgesellschaftlichen Umbau beteiligt war, zeigt ein spartenübergreifender Querschnitt: Rock, Avantgarde und Klassik. „Musikkulturen in der Revolte“ arbeitet heraus, wie und bis zu welchem Grad ‚1968’ musikalische Institutionen veränderte, die kompositionstechnische Entwicklung der Avantgardemusik beeinflusste und die Genese der alten Musikszene mit auf den Weg brachte – und dabei selber am Umbau der Gesellschaft und Kultur Europas und Nordamerikas mitwirkte.

      Musikkulturen in der Revolte
    • Neue Linke, neue Musik

      Kulturtheorien und künstlerische Avantgarde in den 1960er und 70er Jahren

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      Der kulturelle Wandel im Zuge der Ereignisse von 1968 verdankt sich weniger konkreten politischen Eingriffen in Staat und Gesellschaft, als vor allem massenmedial verbreiteten intellektuellen Diskursen, die Wissen, insbesondere wissenschaftliches Wissen, popularisierten und politisierten. An diesem in Soziologie und Geschichtsschreibung in jüngster Zeit viel beachteten Paradigmenwechsel setzt die vorliegende Studie an. Dass das linksintellektuelle Wissen eine neue Lebenskultur – geschlechter- und basisdemokratische sowie ökologisch nachhaltige Lebensformen – prägte, gehört zum vertrauten Bild der Epoche. Dass es aber auch in so entlegenen Gebieten wie der zeitgenössischen Musik kulturalisiert wurde und hier zahlreiche Kompositionen und Stilrichtungen motivierte, wird nun erstmals anhand von acht Fallbeispielen systematisch untersucht. Für die 68er Forschung erweist sich Avantgardemusik dabei als wichtiges kulturelles Feld für heute fast vergessene linksintellektuelle Diskurse und Theorien.

      Neue Linke, neue Musik
    • Gemengelage

      • 320pages
      • 12 heures de lecture

      Der Wandel des moralisch-ethischen Denkens um 1700 ist weitgehend unerforscht, da gedruckte Morallehren und Rechtstheorien vor allem etablierte Ansichten dokumentieren. In der Transformationsphase hatten Zeitgenossen kaum sprachliche Mittel, um die Veränderungen und Bewegungen ihrer Zeit zu erfassen. Das Musiktheater bietet hier einen Ausweg. In der barocken und frühaufklärerischen Oper wurden nicht nur absolutistische Fürsten verherrlicht, sondern auch progressive moralische Ideen entwickelt. Die Bühne des Musiktheaters fungierte als eine Art moralische Anstalt, in der neue ethische Konzepte durch dramatische und implizite Mittel einem breiten Publikum vorgestellt wurden. Diese Monographie rekonstruiert die Gemengelage alter und neuer moralisch-ethischer Anschauungen im Musiktheater dreier europäischer Kulturzentren: Paris/Versailles, Hamburg und London. Sie zeigt, dass nicht nur die Librettisten, sondern auch die Komponisten aktiv an der Neugestaltung moralisch-ethischer Visionen mitwirkten, indem sie musikalische Mittel einsetzten.

      Gemengelage
    • Typische Denkmuster der Primitiven nach Lévy-Strauss und das Denken in Analogien, das Foucault bis zum 16. Jahrhundert in Europa prägte, beeinflussen auch heute noch das menschliche Erkennen in westlichen Kulturen. Diese Dynamik zeigt sich in der Beziehung zwischen Neuer Musik und der Idee vom Ende der Geschichte. Komponisten und Musikschriftsteller, insbesondere Theodor W. Adorno und Wolfgang Rihm, interpretierten zeitgenössische Musik im Kontext einer technologisch dominierten, dehumanisierten Gesellschaft – einem Konzept des Endes der Geschichte, das von Soziologen und Philosophen entworfen wurde. Wildes Denken in der Neuen Musik untersucht die Hintergründe dieser Beziehung. In den 50er Jahren stützte Adorno seine kritische Auseinandersetzung mit der Neuen Musik auf die Idee vom Ende der Geschichte, indem er strukturelle Ähnlichkeiten zwischen seriellen Kompositionstechniken und einer endgeschichtlichen Weltordnung aufzeigte. Diese Kritik hatte weitreichende Folgen. Obwohl die strukturellen Gemeinsamkeiten zwischen Musik und Endgeschichtsgedanken nur oberflächlich sind, verlieh die Ähnlichkeitsepisteme Adornos Argumentation so viel Plausibilität, dass in den 70er und 80er Jahren Komponisten wie Wolfgang Rihm und Luigi Nono Musik gegen die endgeschichtliche Bedrohung schufen.

      Wildes Denken in der neuen Musik