How did and does the fate of refugees unfold in internment camps? The contributors to this book facilitate an extensive engagement with the organized, state led, and forced placement of refugees in the past and present. They show the parallels and differences between the practices and types of internment in different countries - while considering the specific historical contexts. Moreover, they highlight the nexus of relationships and agencies which constitute the camps in question as transitory spaces. The contributions consist of analyses of local phenomena or case studies as well as comparative engagements from an international and/or historical perspective.
Gabriele Anderl Livres






Schleppen, Schleusen, Helfen
Flucht zwischen Rettung und Ausbeutung
„Das Buch beschreibt die Tragödie von mehr als tausend Juden, die versuchten, dem Zugriff der Nazis zu entrinnen. Die AutorInnen haben durch Gespräche mit Überlebenden und ehemaligen Besatzern, durch das Studium von Dokumenten und die Auswertung von Briefen die Atmosphäre einer zweijährigen Odyssee in allen Einzelheiten dargestellt. Viele der minutiös geschilderten Details waren HistorikerInnen, die sich mit der Geschichte des Untergangs der europäischen Juden befassen, unbekannt - daher stellt das Buch eine wichtige Ergänzung unserer Geschichtskenntnisse dar.“ SIMON WIESENTHAL
Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung - 1: ... Wesentlich mehr Fälle als angenommen
10 Jahre Kommission für Provenienzforschung (German Edition)
- 569pages
- 20 heures de lecture
***Angaben zur beteiligten Person Franz: Dr. Rainald Franz, Kunsthistoriker, Studium in Wien, München, London, Rom, Venedig.
Hinter verschlossenen Toren
Die Internierung von Geflüchteten von den 1930er Jahren bis in die Gegenwart
Während des Zweiten Weltkriegs, mitunter auch schon davor, wurden jüdische Geflüchtete und andere Verfolgte des NS-Regimes in verschiedenen europäischen und außereuropäischen Zufluchts- und Transitstaaten unter zum Teil menschenunwürdigen Bedingungen konfiniert und interniert. Die Bandreite reichte von milden Varianten wie der Residenzpflicht in Ortschaften bis hin zu militärisch bewachten Lagern, auch mit Arbeitspflicht, wobei sich allerdings auch die „harten“ Lager fundamental von den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern unterschieden. Auch für die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lässt sich die Internierung von Menschen auf der Flucht an zahllosen Beispielen belegen. Die Trennlinie zwischen der Gewährung einer notwendigen Erstversorgung und der Tendenz, die in Lagern untergebrachten Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken und von der Mehrheitsgesellschaft abzuschotten ist dünn, der Übergang oft fließend. In der jüngeren Vergangenheit hat das Thema wieder an Brisanz gewonnen – verwiesen sei etwa auf die Hotspots auf griechischen Inseln oder auf der italienischen Insel Lampedusa sowie auf Lager in Failed states wie Libyen, in denen Geflüchteten die Versklavung, sexueller Missbrauch und sogar der Tod drohen. Aktuelle Pläne Großbritanniens und der EU sehen vor, Asylverfahren an die Ränder der Union oder in Drittstaaten auszulagern. Mit Beiträgen von Alexander Emanuely, Helga Embacher, Simon Erlanger, Margit Franz, Anna Maria Grünfelder, Anne Klein, Martin Krenn, Herbert Langthaler, Werner Lausecker, Elisabeth Lebensaft, Christoph Mentschl, Georg Pichler, Ursula Prutsch, Christoph Reinprecht, Pnina Rosenberg, Andreas Schloenhardt, Katrin Sippel, Friedrich Stepanek, Andrea Strutz, András Szécsényi, Thomas von der Osten-Sacken, Thomas Wallerberger, Barbara Winzely, Erich Zauner.
Wiener Kunsthandel 1938–1945
Geschädigte und Profiteure
Während der Jahre 1938 bis 1945 blieb auch im Wiener Kunsthandel kein Stein auf dem anderen: Betriebe wurden „arisiert“ und – zum weitaus größeren Teil – liquidiert, die Warenlager veräußert, ohne dass die Erlöse den Eigentümerinnen und Eigentümern zugeflossen wären. Nichtjüdische Kunsthändlerinnen und -händler mussten der Reichskammer der bildenden Künste beitreten und sich damit zum NS-Regime bekennen, um weiterhin am Markt tätig sein zu können. Sie profitierten von den Enteignungsmaßnahmen und den Notverkäufen jüdischer Sammlerinnen und Sammler, arbeiteten zum Teil den Kunstsammelprojekten der NS-Elite zu und bewerteten als Schätzmeister und Experten Sammlungen von Verfolgten. Das Buch beleuchtet die gewaltsamen Enteignungs- und Umverteilungsvorgänge in der Kunsthandels- und Antiquitätenbranche, die Geschichte einzelner Betriebe, die Biographien der Geschädigten und jene der „Ariseurinnen“ und „Ariseure“, der kommissarischen Verwalter und „Abwickler“. Es befasst sich mit der Frage der Handlungsspielräume und rückt auch die Nachkriegskarrieren der Profiteure, deren Rechtfertigungsstrategien und Seilschaften ins Blickfeld.
Berthold Storfer hat mehr Juden vor den Nationalsozialisten gerettet als etwa Oskar Schindler. In unermüdlicher Tätigkeit ist es ihm gelungen, Tausende Juden aus dem Deutschen Reich herauszuholen. Nach dem »Anschluss« Österreichs 1938 verschärfte das NS-Regime die Verfolgung und Enteignung der jüdischen Bevölkerung und setzte auf eine Politik der gewaltsamen Vertreibung. Storfer legte den Behörden Pläne zur Förderung der jüdischen Auswanderung vor - überzeugt, durch sein Organisationstalent und seine Kontakte mehr Verfolgte als andere retten zu können. Er war logistisch verantwortlich für die Flucht von insgesamt 9096 Menschen - mit Donauschiffen ans Schwarze Meer und von dort mit Hochseedampfern zur Küste Palästinas -, ehe die Nationalsozialisten 1941 die Weichen auf die systematische Vernichtung umstellten und die jüdische Auswanderung untersagten. Ungeachtet seiner Verdienste ist dieser bemerkenswerte Mann bis heute einer breiteren Öffentlichkeit unbekannt geblieben. Gabriele Anderl hat Bertold Storfer nun in einer berührenden Biografie ein Denkmal gesetzt. „Was über diese umstrittene Persönlichkeit, die doch so vielen Juden das Leben gerettet hat, zu ermitteln war, hat Gabriele Anderl zu einer lesenswerten Studie zusammengetragen" (sehepunkte.de)
Die erste Gesamtschau zum Thema bietet einen gelungenen Überblick von der NS-Zeit bis heute anhang überzeugender Analysen von Top-Experten!

