Der angesehene Münchner Anwalt Friedrich Machmann erleidet nach der Feier zu seinem 65. Geburtstag einen Herzanfall. Die erzwungene Ruhezeit veranlaßt ihn, sein Leben jenseits von äußerem Erfolg und Lobesreden neu zu betrachten – und stürzt ihn in eine Sinnkrise, aus der ihm keiner seiner vermeintlichen Freunde heraushelfen kann. Machmanns geschiedene Frau lebt in Berlin, seine Tochter Ellen, die kaum noch in München auftaucht, arbeitet im südlichen Afrika. Das Verhältnis zu seinem Sohn Karl ist mehr als problematisch. Und doch ist er es, der die rettende Idee hat: Ein autobiografischer Dokumentarfilm soll Machmann helfen, sein Leben neu zu ordnen. Überrascht und erwartungsvoll geht Machmann auf den Vorschlag seines Sohnes ein. Er engagiert den Filmemacher Stefan Grundheber, mit dessen Hilfe er sich Schritt für Schritt wieder Boden unter den Füßen verschafft. Dabei wird ihm jedoch die Realisierung des Filmprojekts immer unwichtiger, so daß die Frage auftaucht: Was wird aus dem Drehbuch? Die Lösung der Probleme liegt in der Hand des Bankangestellten und Hobby-Autors Hubert Wagner, der nicht nur Machmanns Finanzen verwaltet, sondern ihn in einer einfallsreichen Geschichte neu erfindet. Angestachelt von seiner Freundin Natalie entfaltet er jedoch eine derartige Kreativität im Umgang mit seiner fiktiven Figur, daß ihm allmählich die eigene Phantasie über den Kopf zu wachsen droht. So bleibt bis zum Schluß die Frage offen: Was wird aus Machmanns Drehbuch?
Guntram Vogt Livres



Ottomar Domnicks Jonas
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Anlässlich des 100. Geburtstags von Ottomar Domnick erscheint eine kommentierte Dokumentation über die Entstehung seines Films JONAS, der vor 50 Jahren uraufgeführt wurde. Domnick, Psychiater und Neurologe, trat nach 1945 als Kunstsammler und Promotor der Abstrakten in Erscheinung. In den frühen 50er Jahren nutzte er das Medium Film und erregte 1957 mit JONAS bei den Berliner Filmfestspielen Aufsehen. Der Film, der für seine provokante Thematik und Form sowohl Beifall als auch Kontroversen auslöste, erhielt mehrere Preise und internationale Anerkennung. Heute gilt er als Vorläufer des Jungen deutschen Films und ist ein Geheimtipp unter Cineasten. Die Publikation bietet Einblicke in die zweijährige Vorbereitungszeit, die Herausforderungen bei der Produktion und den Schlüssel zum Erfolg. Guntram Vogt hat den bislang unbekannten Nachlass zu JONAS umfassend ausgewertet, einschließlich Drehbuch-Entwürfen auf einer beigefügten CD. Sie zeigt, wie Domnick, inspiriert von Walter Ruttmanns BERLIN-SINFONIE, durch Experimentieren eine neuartige Film-Sprache entwickelte. Die Dokumentation enthält Manuskripte, Briefwechsel und Fotos, die den produktionstechnischen und künstlerischen Prozess detailliert festhalten und ein spannendes Making of aus den 50er Jahren präsentieren.