Transformationen des Bildungsbegriffs
Zur Logik bildungstheoretischen Denkens





Zur Logik bildungstheoretischen Denkens
Heydorn Neufassung des Bildungsgedankens verknüpft unterschiedliche Verknüpfungsebenen und Funktionszuweisungen zu einer kritischen Bildungstheorie, deren Grundzüge, aber auch Probleme dargestellt werden. Heydorns bildungstheoretische Schriften ermöglichen eine Neufassung des Bildungsgedankens: In ihnen wird der weitgespannte Begriffshorizont, der von Comenius bis Humboldt entfaltet wurde, mit gesellschaftlichen Funktionszuweisungen an Bildung und ihrer Bedeutung für die Konstitution des individuellen Bewusstseins zusammengedacht und diese Stränge in einer Theorie der Schule gebündelt. Damit wurde begriffliches Instrumentarium bereitgestellt, das auch gegenwärtige Entwicklungen in ihrer Widerspruchslogik zu analysieren ermöglicht. Über die Einführung in Heydorns Bildungsdenken hinaus werden in dieser Darstellung die Umrisse einer kritischen Bildungstheorie deutlich, die sowohl Praxis fundieren als auch an der Radikalität Philosophischer Kritik festhalten will. An diesen Anspruch knüpfen sich systematische Probleme und Bruchlinien, die zu einer grundsätzlicheren Diskussion des Verhältnisses von Pädagogik und Philosophie unter dem Gesichtspunkt einer kritischen Theorie der Bildung anregen.
Mit dem Titel „Innovativ Schule entwickeln“ wird die Dynamik im Bildungswesen hervorgehoben, die durch Modernisierungen angestoßen wurde, während weitere Entwicklungsschritte notwendig sind. Innovative Konzepte orientieren sich am lebenslangen Lernen und der aktiven Beteiligung aller Beteiligten. Die Beiträge beleuchten die Chancen für Schulen und das Bildungssystem und bieten sowohl theoretische als auch praktische Perspektiven. Im ersten Kapitel werden die Kompetenzen behandelt, die junge Menschen benötigen, um in der heutigen und zukünftigen Welt erfolgreich zu sein. Der zweite Abschnitt widmet sich der Professionalität und Professionalisierung im Lehrerberuf. Es wird betont, dass es kein einheitliches Modell der Schulentwicklung gibt, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze, die im dritten Kapitel vorgestellt werden. Das folgende Kapitel thematisiert notwendige Veränderungsschritte und Weiterentwicklungen im Bildungssystem auf verschiedenen Ebenen des schulischen Lebens. Im Kapitel „Visionen“ streben die Autoren an, Schulen so zu gestalten, dass sie angemessen auf die Herausforderungen der Bildungsglobalisierung reagieren können.
Erkenntnisse der pädagogischen Psychologie belegen: Die Lernbereitschaft ist bei allen Kindern anfänglich gegeben – eine Voraussetzung für ihre Erhaltung ist eine Entkoppelung von Lern- und Leistungssituationen. Diese Neubewertung wird kaum mitbedacht, wenn von den Ergebnissen der PISA-Studie die Rede ist: Vielmehr wird die Lösung des offenbar gewordenen deutschen Bildungsproblems in der Verstärkung von Druck, Drill und frühzeitiger Selektion gesucht. Das Buch diskutiert die Funktionen des schulischen Selektionsprinzips und zeigt Wege für einen konstruktiven Umgang mit einem veränderten Lern- und Leistungsbegriff.