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Ulrich Rosseaux

    1 janvier 1968
    Die Kipper und Wipper als publizistisches Ereignis (1620 - 1626)
    Zeitrhythmen und performative Akte in der städtischen Erinnerungs- und Repräsentationskultur zwischen früher Neuzeit und Gegenwart
    Städte in der frühen Neuzeit
    Freiräume
    Konfession und Konflikt
    • Konfession und Konflikt

      Religiöse Pluralisierung in Sachsen im 18. und 19. Jahrhundert

      • 343pages
      • 13 heures de lecture

      Die Konversion des Kurfürsten Friedrich Augusts I. – besser bekannt als August der Starke – zum Katholizismus 1697 war der Auftakt für einen langfristigen religiösen Pluralisierungsprozess in Sachsen. Im Laufe des 18. Jahrhunderts entstand eine vor allem in den beiden städtischen Zentren Dresden und Leipzig wahrnehmbare katholische Minderheit. Sachsen wurde somit zum Schauplatz eines in dieser Form einzigartigen gesellschaftlichen Experiments: Eine seit der Reformationszeit – und das hieß: seit mehr als 150 Jahren lutherisch durchkonfessionalisierte, religiös homogene Bevölkerung wurde mit der Wiederkehr des überwunden geglaubten konfessionellen Widerparts konfrontiert. Dies verursachte zahlreiche Probleme: Der rechtliche Status der Katholiken in Sachsen blieb lange heftig umstritten, Konversionen zum Katholizismus bzw. die auf lutherischer Seite weit verbreitete Angst davor erregten die Gemüter. Hinzu kamen ungeklärte Fragen bei Eheschließungen, Taufen und Begräbnissen, die in eine Vielzahl von Alltagskonflikten mündeten. Die Beiträge behandeln die mit all diesen Problemen einher gehenden Fragen ebenso wie die kulturellen Aspekte der religiösen Pluralisierung in Sachsen im 18. und 19. Jahrhundert. Sie setzen dabei in dreierlei Hinsicht neue Akzente: Erstens wird ein in der sächsischen Landesgeschichte bislang vernachlässigtes Thema erstmals systematisch in den Blick genommen. Zweitens eröffnen die Beiträge darüber hinaus neue Perspektiven auf die Epoche als Ganzes: Gilt doch das 18. Jahrhundert als Zeit einer aufgeklärten Toleranz, in dem konfessionskulturelle Konflikte kaum noch eine Rolle spielten, und auch für das 19. Jahrhundert ist die gesellschaftliche Bedeutung des Religiösen in der Geschichtswissenschaft durchaus umstritten. Drittens schließlich bietet die Analyse der historischen Konflikte zwischen einer dominierenden Mehrheitsgesellschaft einerseits und einer durch konfessionskulturelle Andersartigkeit definierten Minderheit genügend Anknüpfungspunkte an soziale Auseinandersetzungen der Gegenwart. Insofern sind die in diesem Buch versammelten Studien nicht nur als genuin geschichtswissenschaftliche Untersuchungen zu verstehen, sondern auch als Beiträge zu einer historisch grundierten Analyse kulturell-religiöser Minderheitenkonflikte.

      Konfession und Konflikt
    • Freiräume

      • 416pages
      • 15 heures de lecture

      Nur zögerlich hat sich die historische Forschung bislang mit der Unterhaltungs- und Erholungskultur der Frühen Neuzeit befasst. Gleich in mehrfacher Hinsicht betritt Ulrich Rosseaux daher mit seiner Studie thematisches Neuland. Am Beispiel Dresdens bietet er einen faszinierenden und facettenreichen Einblick in die urbane Lebenswelt einer vormodernen Groß- und Residenzstadt, wie er als stadtgeschichtliche Untersuchung noch nicht unternommen wurde. Ein breites Spektrum wird in den Blick genommen, das von Theater und Oper als den klassischen Institutionen der Hochkultur über den Bereich höfischer und öffentlicher Feste und kommerzieller Schaustellungen bis hin zu Formen der naturnahen Erholung durch Spaziergänge, Ausflüge in die Gärten der städtischen Umgebung oder den Besuch stadtnaher Kur- und Erholungsorte reicht. Ergänzt wird dies durch Forschungen zur Entwicklung der Zeitstrukturen des städtischen Lebens, wobei die Tag-Nacht-Grenze besondere Aufmerksamkeit erfährt. Zugleich wirft die Studie neues Licht auf eine Epoche, die mehr war als nur das Zeitalter einer rational-nüchternen Aufklärung. Und sie öffnet den Blick dafür, dass die Wurzeln der modernen Unterhaltungs- und Freizeitkultur vielfach bis weit ins 18. Jahrhundert zurückreichen und diese damit wesentlich älter ist, als gemeinhin angenommen wird.

      Freiräume
    • Die Stadt der Frühen Neuzeit war der Motor der Wirtschaft und des Fortschritts, sie war kulturelles Zentrum und Heimstätte des sich entwickelnden Bürgertums. Aufbauend auf einer systematischen Darstellung der frühneuzeitlichen städtischen Demographie und der verschiedenen Stadttypen behandelt Ulrich Rosseaux all diejenigen entscheidenden Vorgänge, die die weitere Entwicklung von Bürgertum und Stadt bis ins 19. Jahrhundert hinein am nachhaltigsten geprägt haben. Er zeichnet die Entwicklung von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik nach, schildert das Verhältnis von Stadt, Kirche und Religion sowie von Stadt und Umwelt und behandelt abschließend ausführlich das alltägliche Leben in der Stadt. Die frühneuzeitliche Stadt ist ein überreicher Kosmos, dessen Strukturen hier klar und anschaulich offen gelegt werden.

      Städte in der frühen Neuzeit
    • Die Vergegenwärtigung und Repräsentation von Geschichte gehört zu den erprobten Methoden der kollektiven Identitätsbildung. Mit Hilfe von Jubiläen, Gedenktagen und materiellen Erinnerungszeichen wie Denkmälern oder Bauwerken wird die Vergangenheit inszeniert, um bestehende institutionelle Ordnungssysteme zu stabilisieren und Zukunftsfähigkeit zu suggerieren. Im vorliegenden Sammelband werden die institutionellen Mechanismen der Erinnerungspolitik und der Identitätsbildung anhand von neun Einzelstudiien erörtert, die geographisch über Europa verteilt sind – u. a. Metropolen wie Venedig, Berlin oder Dresden – und die zeitlich die Spanne von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart abdecken. Dabei werden spezifisch städtische Formen der Reformationserinnerung ebenso thematisiert wie die Entstehung und Verbreitung der ersten Stadtjubiläen und die Bedeutung jährlicher Gedenktage für die Identität von städtischen Gemeinwesen. Mit der epochenübergreifenden Analyse der städtischen Erinnerungs- und Repräsentationskultur eröffnen die vorliegenden Studien neue kultur- und stadtgeschichtliche Perspektiven.

      Zeitrhythmen und performative Akte in der städtischen Erinnerungs- und Repräsentationskultur zwischen früher Neuzeit und Gegenwart
    • Zwischen 1620 und 1623/24 litt das Heilige Römische Reich unter einer Münzverschlechterung, bekannt als Kipper- und Wipperinflation. Diese Teuerung wurde von einer umfangreichen publizistischen Reaktion in Form von Flugschriften, Flugblättern, Zeitungen und Meßrelationen begleitet. Die Analyse dieser facettenreichen medialen Verarbeitung des Inflationsphänomens ist das zentrale Thema dieser Untersuchung. Erstmals wird der frühneuzeitliche Medienmarkt in seiner gesamten Breite betrachtet, wodurch die differenzierten Funktionen der einzelnen Medienformen herausgearbeitet werden. Auch die im Kommunikationsprozess agierenden Personen und Gruppen, wie Drucker, Verleger und Autoren, werden auf Basis neu erschlossener Quellen untersucht. Im Fokus stehen die soziologische Einordnung und die Motivation zur Teilhabe am Medienmarkt. Zudem werden die Verbindungen zwischen den Akteuren des Medienmarktes hinsichtlich netzwerkähnlicher Strukturen analysiert. Ein weiterer zentraler Bereich sind die oft vernachlässigten Fragen zu Preisen und Auflagenhöhen der verschiedenen Medien. In Verbindung damit wird auch die Rezeption dieser Druckwerke erforscht, wobei die unterschiedlichen Mentalitäten und die niedrigere Reizschwelle der frühneuzeitlichen Menschen berücksichtigt werden. Diese Arbeit bietet einen fundierten Einblick in die Strukturen der öffentlichen medialen Kommunikation im frühen 17. Jahrhundert und ist ein wichtiger Beitrag zur Medie

      Die Kipper und Wipper als publizistisches Ereignis (1620 - 1626)