In den Wohnzimmern der Macht
Das Geheimnis des Pankower "Städtchens"




Das Geheimnis des Pankower "Städtchens"
1945 beschlagnahmten sowjetische NKWD-Offiziere die am Obersee im damaligen Berliner Bezirk gelegenen Villen, in die wenig später vor allem Mitarbeiter des neu geschaffenen ostdeutschen Geheimdienstes zogen. Bald wohnte hier der gesamte Führungskader der Stasi, der sich, besonders nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953, hermetisch von der Außenwelt abschirmte. Hans-Miachael Schulze hat in seinem neuen Buch Zeitzeugen befragt und bisher nicht zugängliche Dokumente gesichtet. Wie privat durfte man sein als Stasi-Führungskader? Wie lebten, wie dachten, wie handelten die Genossen? Gab es Zweifel an dem, was man tat? Fühlte man sich gar als Elite? Oder ging hier alles mehr oder weniger seinen „sozialistischen Gang“?
Meist waren es Unternehmer, die sich vor dem Zeiten Weltkrieg in der ehemaligen Kronprinzen- und Viktoriastraße in Pankow niederließen. Nach 1945 wurden deren Häuser von der sowjetischen Militäradministration requiriert, die Besitzer enteignet. Von der Gründung der DDR 1949 bis zum 'Auszug' nach Wandlitz 1961 war das 'Städtchen' - von der übrigen Bevölkerung gut abgeschottet - Wohnghetto für die Spitzenfunktionäre der SED. Der Autor hat nicht nur die politische Geschichte rekapituliert, sondern sie in die Stadtgeschichte eingebettet und bis in die heutige Zeit aufgeschrieben. Mit vielen erstmals veröffentlichten Abbildungen entsteht so ein spannendes Lese- und Bilderbuch zur Sozial- und Zeitgeschichte, das die Mächtigen von einst ganz privat vorstellt. Nur Buchausgabe.